Genre:
Action USK Freigabe:
Downloadspiel ohne USK-Prüfung ca. Preis:
60 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox Series X/S
Inhalt:
Dai ist der Drachenritter, der die Fähigkeiten von Menschen, Drachen und Darlings in sich vereint. Nur zu dumm, dass er nach einer Auseinandersetzung mit einem wesentlich stärkeren Gegner all seine Erinnerungen verliert. Keine Sorge, du darfst ihm helfen, die wieder alle zusammenzukriegen.
Meinung:
Dragon Quest ist neben Final Fantasy das große Franchise von Square Enix. Und dieses Universum hat die letzten Jahre enorm an Popularität zugewonnen. Nicht zuletzt dank dem umwerfenden Dragon Quest XI, dass 2018 außerhalb Japans herauskam, gewann es jede Menge Fans hinzu. Und aktuell warten alle auf das letzte Jahr angekündigte Dragon Quest XII, dessen Erscheinungsdatum noch unbekannt ist.
Eine Vorlage, an die sich sklavisch gehalten wird Wohl um die Wartezeit zu überbrücken, wurde jetzt Infinity Strash: Dragon Quest - The Adventure of Dai auf den Markt gebracht. Es ist ein Spinofftitel, der, wie der Name es schon sagt, die Abenteuer von Dai behandelt. Grundlage dafür ist der gleichlautende Anime aus dem Jahr 2020, der seinerseits wiederum die zweite Adaption des gleichnamigen Mangas aus den Jahren 1989 bis 1996 war.
Nun sind Videospiele basierend auf Animes nichts Neues. Es gab im Laufe der Jahre viele verschiedene solcher Titel, die mal mehr, mal weniger gut waren. Man denke nur an die unzähligen Adaptionen von bekannten Animes wie Sailor Moon, Naruto oder One Piece. Doch die Art und Weise, wie die Serie in Infinity Strash eingebaut wird, sorgt mit am Ende dafür, dass das Game leider der Marke Dragon Quest nicht gerecht wird.
Das große Problem ist nämlich, dass der Titel sich nahezu sklavisch an die Vorlage hält. Das führt sogar so weit, dass die Story des Games sich fast ausschließlich aus Standbildern und kurzen Videoschnippseln zusammensetzt. Und diese dominieren das Spielgeschehen.
Ein Anime mit spielbaren Missionen Du spielst im Laufe von Infinity Strash die Geschichte der 2020er Animeserie nach. Dabei hangelst du dich von Abschnitt zu Abschnitt und spielst dabei unterschiedliche Missionen durch. Wobei du „Missionen“ in Anführungszeichen setzen musst. Denn gefühlt siehst du nur die oben erwähnten Schnipsel, die ab und an mit Kämpfen kombiniert werden. Ebenso gibt es optionale Aufträge, die allerdings nach dem gleichen Schema ablaufen. Immerhin lassen sich die Animesequenzen skippen.
Wobei zu erwähnen ist, dass die Verteilung der Story-Only-Segmente von Kapitel zu Kapitel sehr unterschiedlich ist. Es gibt Spielabschnitte welche, wo sie deutlich in der Mehrheit sind. Und es existieren solche, wo ihre Anzahl wesentlich erträglicher ist.
Doch der Fokus auf die Animeserie hat auch andere Konsequenzen aufs Gameplay. Wer hier die typischen RPG-Elemente erwartet, wie beispielsweise das Erlangen von besseren Rüstungen oder dem Kauf von wichtigen Items, der wird enttäuscht sein. Alles Equipment, das du vor einer Begegnung brauchst, erhältst du auch kurz davor. Du kannst vorab nur festlegen, welche Attacken du am Ende ausrüstest und welche Erinnerungen – die Perks des Spiels – du auswählst.
Ein wenig Abwechslung Wobei nicht alles an Infinity Strash schlecht ist. So erhältst du im Laufe des Games diverse neue Partymitglieder. Dabei handelt es sich nicht um Abziehbilder, sondern sie sind durchaus deutlich voneinander zu unterscheiden. Einige sind wahre Tanks, derweil andere eher als Magier und Unterstützer einsetzbar sind.
Nochmal zurück zu den Erinnerungen. Diese kriegst du fürs Erfüllen von bestimmten Missionen oder Bedingungen. Mit ihnen kannst du die Stats deiner jeweiligen Party verbessern. Um nicht im im Dunkeln zu tappen, was du machen musst, um neue zu kriegen, kannst du jederzeit die Vorgaben dafür nachgucken. Für einige wirst du nicht herumkommen, noch mal frühere Kapitel erneut aufzusuchen.
Auch in Sachen Gameplay gibt es Abwechslung. Zwar ist der große Teil das eben beschriebene Spielsystem, wo du im Prinzip nur kämpfen darfst. Doch ebenso existieren Stealthmissionen, die eine andere Vorgehensweise verlangen. Allerdings sind diese Missionen eher spärlich gesät.
Unspektakulär Immerhin gibt es noch den Tempel der Erinnerungen. Hierbei handelt es sich um ein Areal, in dem die Level zufallsgeneriert sind und eure Figuren jedes Mal wieder auf Level 1 zurückgesetzt werden. In diesem Gebiet kannst du dabei gut Erinnerungen grinden, um weitere Verbesserungen zu erhalten.
Grafisch orientiert sich das Spiel komplett an der Animevorlage, die sich ihrerseits am Manga orientierte. Will heißen, dass der Einfluss von Akira Toriyama, der ja sonst für das Design des Dragon Quest-Universums zuständig ist, gerade noch wahrnehmbar ist. Eine interessante Erfahrung, die den erfahrenen Spieler allerdings zunächst irritiert. Schließlich ist der Artstyle des bekannten Mangakas unzertrennlich mit diesem Videogame-Franchise verbunden. Ansonsten ist die Optik zwar ansehnlich, aber insgesamt unspektakulär.
Was auch für die Musik gilt. Hier werden Melodien aus dem Anime wiederverwendet, ebenso, wie auch die Dialoge aus diesem übernommen wurden. Weshalb die Sprachausgabe nur auf Englisch oder Japanisch existiert und nicht ebenfalls noch auf Deutsch.
Fazit:
Wer bei Infinity Strash: Dragon Quest – The Adventure of Dai ein vollwertiges RPG erwartet, der wird enttäuscht sein. Das große Manko ist eben wirklich, dass das Game sich sehr nahe an der Animevorlage hält, ja diese sogar zu einem essentiellen Bestandteil des Gameplays macht. Dementsprechend besteht dieses zu einem Großteil aus Anschauen oder Skippen der eingebauten Animesequenzen. Auch die Tatsache, dass du Figuren nicht wirklich Leveln oder deren Fortentwicklung kontrollieren kannst, stört enorm. Immerhin gibt es den Tempel der Erinnerungen, der durchaus Spaß macht, sowie die Party und einige wenige abwechslungsreiche Missionen. Aber ansonsten bietet das Game einfach zu wenig, um jemanden, der kein Fan des Animes, dauerhaft zu fesseln.
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