Naruto - Clash of Ninja
Entwickler:
8ing/Raizing
Publisher:
Nintendo
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,99 €
Systeme:
Gamecube
Inhalt:
In Japan ist Naruto ein Riesenerfolg mit einem dementsprechenden Franchise. Hier in Deutschland kommt der Manga schwerer in die Gänge. Die Anime-Serie lief vor Kurzem auf RTL 2 in einer unter Fans recht umstrittenen Ausstrahlung. In Japan gibt es bereits mehrere Versoftungen des Nachwuchs-Ninjas. So
besitzt der ’Cube bereits fünf Naruto Spiele, wovon die ersten beiden
auch international erschienen sind. Das zweite davon, Clash of Ninja,
ist das vorliegende Spiel.
Meinung:
Naruto dienst als "lebendes Gefängnis" für
den neunschwänzigen Fuchs, ein unkontrollierbares Monster, und wird deshalb von allen gemieden. Um endlich respektiert zu werden, hat sich unser Held vorgenommen,
Hokage (also Oberhaupt seines Dorfes) zu werden. Doch der Weg bis dahin ist lang und beschwerlich und fordert von
unserem Helden alles.
Langeweile Fehlanzeige Einzelspieler bekommen in Clash of Ninja diverse Chancen, sich auszutoben. Denn neben
dem Story-Modus, auf den weiter unten eingegangen wird, gibt es noch vier weitere Möglichkeiten, sein
Können zu testen. Dazu gehören der normale Einzelspieler-Modus, in dem ihr zehn Kämpfe am
Stück überstehen müsst, der "vs. CPU"-Modus, in dem die Konsole euren Gegner lenkt. Dieser
Modus empfiehlt sich fürs schnelle Spiel zwischendurch, schließlich muss man hier nur einen Kampf bestehen. Im Survival-Modus gilt es, so viele Kämpfe wie nur möglich zu überstehen.
Dabei regeniert sich die Lebens-Energie der gewählten Figur niemals
vollständig. Und zu guter Letzt hat man beim Time-Attack-Modus zehn Kämpfe
so schnell wie möglich zu absolvieren.
Mit jedem Sieg verdient Ihr Geld, das ihr dann im Shop für Extras ausgeben könnt. Die Extras umfassen Power-Ups,
Charakterprofile, neue Figuren oder gar Extra-Kämpfe für den Story-Modus, der übrigens das Herzstück des ganzen Spiels ist. Er orientiert sich
grob an der Handlung der Manga-Vorlage bis Band 15/16. Ihr spielt demnach
hauptsächlich Naruto und habt verschiedene Kämpfe zu absolvieren, die sehr abwechslungsreich gestaltet sind, weil sich kein Kampf wiederholt.
Merkwürdig ist der Umstand, dass der Ausgang
eines Matches nicht unbedingt mit dem Fortgang der Geschichte übereinstimmt. Da man jedes Match gewinnen muss, um weiterzukommen,
fällt es schon auf, wenn es plötzlich heißt, dass laut der Story der Kampf
eigentlich ein Unentschieden bzw. eine klare Niederlage gewesen sein soll.
Knüppelharter Endgegner Der Großteil der Kämpfe ist keine allzu große
Herausforderung. Erst im letzten Viertel des Story-Modus wird es frustrierend.
Denn die Figur des Gaara, gegen die ihr antreten müsst, ist kaum zu knacken. Dieser Gegner hat eine Super-Verteidigung und eine unglaubliche Reichweite. Mit seinen
Kombos kann er locker einiges von eurer Lebensenergie abknapsen. Deshalb gerät es zu einem Glücksspiel, diese Figur
zu schlagen.
Gaara ist auch das perfekte Beispiel für die Rolle, die
die Kombos im Spiel spielen. Sie sind das Salz in der Suppe und sehr
einfach auszuführen aber dennoch durchschlagend. Eine 6er- oder 8er-Kombo
geht ohne Probleme von der Hand und ist auch super anzusehen.
Ein anderes wichtiges Detail der Kämpfe ist die
Chakra-Anzeige, die unten am Bildschirmrand zu finden ist. Diese Energie
benötigt man für das Ausführen der sogenannten Jutsus. Jede Figur beherrscht eine Art
Ausweich-Jutsu und eine ganz spezielle Jutsu-Attacke. Eine Ausweich-Attacke
verbraucht die Hälfte einer vollen Anzeige (gekennzeichnet durch einen Kreis),
während das Spezial-Jutsu sogar die komplette Anzeige leersaugt.
Tolle Kampfoptik Das Spiel sieht ganz nett aus. Alle Figuren sind im Cell-Shading-Stil gestaltet worden. Bei den flinken Kämpfen kommt der Cube kein einziges Mal ins
Stocken. Auch im Hintergrund gibt es Einiges zu sehen. In den diversen Stages
hüpfen Frösche herum, jubeln euch Figuren zu, die Lesern des
Manga bekannt vorkommen dürften. Aber auch die Attacken können sich sehen lassen. Besonders
die Spezial-Jutsus sind genial in Szene gesetzt und wissen auch durch diverse Spezialeffekte
zu überzeugen.
Schwacher Storymodus Leider ist die Grafik außerhalb des Kampfes mau bis
miserabel. Das fällt am meisten im Story-Modus auf. Hier wird die Hintergrundgeschichte über
zwei Textfelder und kleine, nur sparsam animierte „Passfotos“ erzählt. Den Zweck, die Geschichte voranzutreiben, erfüllen sie zwar, aber ansonsten enttäuscht diese längst nicht mehr zeitgemäße Technik. Man hätte wenigstens Ausschnitte aus dem Anime
benutzen können, um die Story zu erzählen, denn im Intro tauchen diese Sequenzen ja
auch auf - nur eben im Spiel selbst nicht.
Deutsche Sprache Fehlanzeige In Sachen Musik und Geräuschen gibt es nicht zu meckern. Was negativ auffällt, ist die Sprachausgabe. Man kann sich des
Eindrucks nicht erwehren, dass die Entwickler zu faul waren, wenigstens
eine englischsprachige Synchro anzufertigen. Denn das Spiel hat eine
durchgängige japanische Sprachausgabe, die anfangs zwar ganz nett klingt, einem aber
nach einer Weile auf die Nerven geht.
Steuerung: Die Steuerung geht locker von der
Hand. Man muss keine Fingerverrenkungen wie bei Tekken durchführen. Im Gegenteil:
Es reicht aus, wenn man ein und denselben Knopf wiederholt drückt und schon führt man
eine spektakuläre Kombo aus. Hat man genügend Chakra gesammelt, genügt ein Druck auf X, um das Spezial-Jutsu auszulösen. Einfacher geht es nicht
mehr.
Fazit:
Gegen Spiele wie Dead or Alive, Tekken oder gar
Soul Calibur hat Naruto keine Chance. Trotzdem ist es ein gelungenes Spiel, das der Manga-Vorlage gerecht wird und Spaß macht. Jede Figur hat ihr eigenes Charisma und ihren eigenen
Kampfstil. Naruto ist gerade Anfängern zu empfehlen, da es leicht von der Hand geht. Allen Besitzern eines GameCubes, die nach neuem Stoff
lechzen, sei das Spiel - trotz kleiner Schwächen - ans Herz gelegt.
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