Criminal Intent
Entwickler:
Mindscape
Publisher:
bhv Software
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
29,99 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Pentium 1,6 GHZ, 1GB DDR Ram, 80 GB HDD, ATI Radeon X700 mit 128 MB VRAM
Anforderungen:
PIII 800 CPU, 128MB RAM, 2400MB HD, 3-D-Karte
Inhalt:
Mörder, Steuerhinterzieher, Sexualstraftäter – die creme de la creme der Verbrecherszene gibt sich in Law & Order gar oft ein Stelldichein. Passend zu Serie gibt es auch für Zocker schon seit einiger Zeit ständig neues Futter. Wir haben das neueste virtuelle Abenteuer der Serie Criminal Intent für euch getestet.
Meinung:
Einen ersten Kritikpunkt gibt es bereits vor der Installation. Bevor man das Spiel auf die Festplatte kopieren kann, muss man sich erstmal online registrieren. Für Spieler ohne Internetanschluss, von denen es sicherlich noch genügend gibt, ein ziemliches Ärgernis.
Guckstu! Nach einer kurzen Intro wählt ihr einen von drei möglichen Fällen aus. Man kann jederzeit zwischen den Fällen hin- und herwechseln. Hat man alle Anfangs-Fälle gelöst, gibt es noch einen vierten und letzten Fall. Alle Fälle beginnen am Tatort, wo man die Leiche unter- und die Umgebung absuchen muss. Fallen einem interessante Sachen auf, kann man mit ihnen interagieren agieren. In den meisten Fällen kann man die Gegenstände einsammeln. Es empfiehlt sich übrigens, jeden Gegenstand, den man einsackt, analysieren zu lassen, der er irgendwie zum Fall passen könnte. Das Analysieren ist essenziell, da das einfache Einstecken eines Gegenstandes oftmals dazu führt, dass man auf der Stelle tritt. Natürlich empfiehlt sich fleißiges Sammeln. Doch nur in den allerseltensten Situationen muss man einen eingesammelten Gegenstand auch wieder verwenden. Was in anderen Adventures Gang und Gebe ist, findet hier praktisch überhaupt nicht statt. Doch es gibt im Spiel andere Möglichkeiten, das Gehirn anzustrengen, nämlich durch die diversen Puzzles und Rätselmöglichkeiten, wo man beispielsweise einen kaputten Baseballschläger wieder zusammensetzen muss.
Fleißiges Helferlein Allgemein hilft es, wenn man nicht weiterkommt, in den PDA zu schauen. Dieses Gerät ist ein kleines, nettes Gimmick, das einem die Arbeit erleichtert. Es protokolliert automatisch, was man alles getan hat. Es beinhaltet das Inventar, ist ein Anrufbeantworter und bietet eine Karte, auf der man sich von Schauplatz zu Schauplatz bewegen kann.
Ich hätt’ da mal ne Frage… Löblich ist die Gesprächsführung. Auch hier empfiehlt es sich, alle Personen, sofern es nicht Personal der Polizei ist, analysieren zu lassen. So sammelt man im Laufe des Spiels genügend Personen, die als Verdächtige in Frage kommen könnten. Die Gesprächsführung läuft so ab, dass ihr Stichworte abfragt. Man kann entweder freundlich fragen, einschmeichelnd oder sachlich bzw. aggressiv. Jedoch ist hier Fingerspitzengefühl gefragt, da immer nur eine Stimmungslage die richtige ist. Hat man die richtige erwischt, füllt sich ein grüner Kreis, und man erhält ab und zu neue Gesprächsoptionen. Ist der grüne Kreis voll, ist das Gespräch erfolgreich beendet. Eine falsch gestellte Frage füllt jedoch einen roten Kreis. Dieser füllt sich allerdings langsamer als der grüne Kreis, so das man eigentlich ruhig ein paar Fehler machen kann.
Hat man alle Optionen ausgeschöpft, kann man nun im Büro das Täterprofil erstellen. Das verläuft schon fast zu einfach. Man gibt einfach am PC in ein bestimmtes Programm alle Gegenstände aus dem Inventar, die man gesammelt und erhalten hat, ein und das Programm sagt einem, ob die Dinge relevant sind oder nicht. Eine ziemlich langwierige Sache, da man immer nur einen Gegenstand analysieren lassen kann. Hat man ein mögliches Täterprofil, kann man die Liste der Personen, die man zur Verfügung hat, mit dem Profil abgleichen. Das Programm teilt einem dann mit, wie wahrscheinlich die Person auch der gesuchte Täter ist. Nach getaner Arbeit muss man seinen Chef um einen Durchsuchungsbefehl oder einen Haftbefehl ersuchen, um den Fall abschließen zu können.
Das Spiel ist insgesamt relativ einfach. Nur eigene Fehler wie das Nicht-Analysieren eines Gegenstandes erhöhen den Schwierigkeitsgrad. Umso knackiger sind die Rätsel, die einem einiges an Gehirnschmalz abverlangen. Leider ist das Spiel auch relativ kurz, was bei den heutigen Adventures leider Usus zu sein scheint. Vier Fälle sind einfach zu wenig, da geübte Spieler innerhalb von 10 Stunden durch sein dürften.
Detailliertes Anschauen Dass das Spiel niedrige Hardwareanforderungen hat, merkt man leider deutlich an der Grafik. Sie sieht zwar an sich ganz nett aus, bietet aber undetaillierte, matschige Texturen. Immerhin sind die Gesichter von Robert Goren und seinem Vorgesetzen gut getroffen. Die recht selten auftretenden Zwischensequenzen werden lediglich in einer modifizierten Spielegrafik erzählt, was ziemlich schade ist, da so das gewünschte Movie-Flair flöten geht. Völlig katastrophal sind die Reaktionszeiten des Protagonisten. Erst nach enormer Verzögerung reagiert die Figur von Robert Goren auf eure Befehle. Das ist extrem nervend und extrem unnötig.
Hi, ich bin Robert! Zu loben ist die Synchronisation, die wahres Criminal Intent-Feeling aufkommen lässt, da die deutsche Synchronstimme von Robert Goren zu hören ist. Die Sprachausgabe ist glasklar. Musik ist bis auf die Titel-Melodie leider nicht zu hören.
Fazit:
Für Adventure-Neulinge ist das Spiel perfekt. Es ist kinderleicht zu spielen. Nur die diversen Puzzles und Rätsel fordern einen heraus. Im Vergleich zur Konkurrenz im Genre hat das Spiel jedoch keine Chance. Zu alt wirkt die Grafik, zu nervig wirken die „Denkpausen“, ehe Robert Goren etwas tut. Außerdem ist das Spiel viel zu kurz. Daher ist es nur eingeschränkt zu empfehlen. Am ehesten könnten noch die Fans der Fernsehserie zugreifen, der Rest sollte es sich lieber zweimal überlegen.
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Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

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