Supreme Commander: Forged Alliance
Entwickler:
Sonic Team
Publisher:
THQ
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Intel Core2Duo 6850, 4 GB RAM, Geforce 8800 GTS, Windows Vista 32 bit
Anforderungen:
1,8 GHz, 512 MB RAM, 128 MB Grafikkarte
Inhalt:
Nachdem "Supreme Commander" im Februar 2007 auf den Markt kam, ist nun das Standalone-Addon "Supreme Commander: Forged Alliance" erschienen. Verglichen mit dem Hauptspiel gibt es 110 neue Einheiten und eine neue Rasse: Die Seraphim.
Meinung:
"Total Annihilation" erschien 1997 und grafisch würde das Spiel heute kaum noch jemanden ansprechen. Chris Taylor gelang damit jedoch eines der besten Echtzeitstrategiespiele aller Zeiten. Es war innovativ, spannend und lies kaum Wünsche offen. "Supreme Commander" war quasi eine Neuauflage in schicker 3D-Grafik und mit vielen Neuerungen. Nun hat GasPoweredGames unter Chris Taylors Leitung "Supreme Commander: Forged Alliance" veröffentlicht. Das Beste dabei ist, dass das Addon auch ohne das Hauptspiel gespielt werden kann.
Hintergrund In SC stehen sich drei Fraktionen gegenüber: Die UEF, Aeon und Cybran. Alle Parteien sind Menschen und kämpfen im Unendlichen Krieg für Frieden und Freiheit. Die Hintergrundgeschichte ist eigentlich relativ kurz: Außerirdische zerstören die Erde und die restliche Menschheit spaltet sich in drei Fraktionen auf, die sich daraufhin bekriegen. Auch in SCFA spielt die Geschichte kaum eine Rolle: Die totgeglaubten Außerirdischen sind zurück. Die UEF, United Earth Federation, nimmt den Kampf auf. Ein Teil der Cybrans, die Cybran Nation, hilft der UEF, während sich der andere Teil, wie auch die Aeon Illuminate, den Seraphim anschließt. Die Geschichte wird etwas abgehackt mittels eines sehr schönen Intro-Videos erzählt, um einen Hintergrund für die Kampagne zu schaffen.
Die Kampagne Sechs neue Missionen gibt es im Standalone-Addon SCFA. Dabei kann jede der drei alten Fraktionen gespielt werden, woraus sich leichte Varianten bezüglich der Sekundärziele ergeben. Die Primärziele bleiben jedoch die selben. Drei Schwierigkeitsstufen bietet die Kampagne und zwischen "Leicht" und "Schwer" existiert ein deutlich spürbarer Unterschied.
Nur sechs Missionen hört sich nicht sonderlich viel an, doch anders als in vergleichbaren Spielen des Genres erweitert sich das Schlachtfeld nach Abschluss der primären Aufgaben. Beginnt man anfangs noch mit einer kleinen, überschaubaren Basis und zwei kleineren, gegnerischen Basen auf der anderen Seite eines breiten Flusses, wird die Karte mit dem nächsten Schritt schon doppelt so groß. Der Fluss wird mit der letzten Kartenerweiterung sogar eine Meeresküste. Eine Gebirgskette der ersten Karte verpufft im Lauf des Spiels zum kleinen Hügelchen. Der Vorteil ist, dass es einem selten während den Missionen langweilig wird. Der Nachteil verbirgt sich im Überraschungsmoment, wenn die gegnerischen Streitkräfte plötzlich in Massen aus einer zuvor völlig vernachlässigten Richtung kommen - der vormalige Kartenrand des Einsatzgebietes ist nun Mittelpunkt des Schlachtfeldes geworden.
Schwierigkeitsgrade Die Kampagne ist aufgrund der Erweiterungen an manchen Stellen ein ziemlich harter Brocken, sofern der höchste Schwierigkeitsgrad gewählt wird. Im Gefecht können sogar verschiedene KI-Typen gewählt werden, die Cheats benutzen. Auch auf "Normal" sind die Missionen für erfahrenere Strategen kein Zuckerschlecken, und selbst auf "Leicht" hat es das Spiel noch in sich. Die richtige Mischung der Einheiten, der richtige Aufbau der Wirtschaft, die besten strategischen Positionen - all das muss gleichzeitig koordiniert werden. Hilfreich im Einzelspielermodus ist dabei die Pausefunktion. Während das Schlachtgeschehen pausiert, können in vollem Umfang Befehle erteilt werden. Das Befehlssystem ist dabei eines der komplexesten, die es momentan bei Echtzeitstrategiespielen gibt und überfordert einen Einsteiger leider sehr schnell. Hinzu kommt die feste Tastaturbelegung, die nicht geändert werden kann.
Kleine Schönheitsfehler Das Spiel sieht sehr gut aus und auch der Sound ist gelungen. Im Einzelspielermodus funktionieren die Missionen hervorragend, doch kann der Schwierigkeitsgrad sehr leicht ausgehebelt werden: Einfach vor der ersten Kartenerweiterung Basis und Truppen komplett ausbauen und speichern.
Den Onlinemodus konnte ich leider nicht richtig testen. Das GPGNet-Programm funktioniert nicht immer korrekt und schloss sich unter Windows Vista kurz nach dem Start von selbst ohne Meldung. Nachdem ich das Problem endlich gefunden hatte, konnte ich zwar in Spiele einsteigen, doch war die Geschwindigkeit grausam, da sie sich immer am Spieler mit der langsamsten Verbindung orientiert.
SCFA nutzt zwar Mehrkernprozessoren, doch da jedes Geschoss einzeln physikalisch korrekt berechnet wird, lasten Massenschlachten die CPU relativ schnell aus. Von Prozessoren mit nur einem Kern würde ich daher abraten. Dabei hat die KI häufig mit Bodenhöhenunterschieden große Probleme: Schnell schießen 30 Einheiten gegen einen Berg, nur weil das Ziel nicht direkt getroffen werden kann. Die KI bemerkt dies jedoch nicht.
Fazit:
"Supreme Commander: Forged Alliance" ist ein exzellentes Echtzeitstrategiespiel, doch ohne Hauptspiel offenbart sich online der Nachteil des Standalone-Addons. Außerdem werden Einzelspieler eine Seraphim-Kampagne vermissen. Die unveränderbare Tastaturbelegung ist zwar gut gelungen, doch umständliche Kombinationen mit mehreren Tasten bremsen das Spiel. Die knallharte, wenn auch wenig einfallsreiche KI, ist für erfahrene Spieler eine harte Nuss. Genreneulinge sollten sich also ein einfacheres Spiel suchen. Strategieliebhaber müssen zugreifen.
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Autor der Besprechung:
Ralph Traber

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