F.E.A.R. Mission Perseus
Entwickler:
Sonic Team
Publisher:
Sierra Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
29,98 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD64 4000+, 2GB RAM, Geforce 8600GTS 256MB, WinXP, DSL16000
Anforderungen:
WinXP: P4/ 1,7Ghz, 0,5GB RAM, Geforce 4Ti 64Mb/Radeon9000, 7,5GB HD, (WWW)
Inhalt:
Mit dem aktuellen 2. Stand-Alone Add-on, Mission Perseus, versucht Sierra noch einmal an den Erfolg des Gruselshooters First Encounter Assault Recon anzuknüpfen. Kann es diesmal genauso die Schockatmosphäre rüberbringen, wie die erste Erweiterung Extraction Point, oder ist das Thema nach 2 Jahren zu ausgelutscht?
Meinung:
Wer jetzt denkt, er bekommt eine Fortsetzung zu dem berechtigten Extraction Point serviert, der muss leider in die Röhre gucken. Wir gehen zurück zu den Anfängen, als ein Team der F.E.A.R. Spezialisten sich aufmachte herauszufinden, was es mit dem geheimnisvollen Armacham-Projekt auf sich hatte.
Nun erfahrt ihr, dass es noch einen zweiten Stoßtrupp gab, der Licht ins Dunkel aus anderer Perspektive bringen sollte. Ihr schlüpft wieder in die Haut eines solchen parapsychologisch geschulten Soldaten und seiner Begleiter. Wieder durchkämmt ihr diverse kilometerlange Kanalisationen und Bürokomplexe mit leider viel zu trister Innenaustattung. Wieder nutzt ihr eure äußerst gute weil kontrastreiche Zeitlupe, um der immer noch cleveren Gegner-KI eins auszuwischen. Wieder gibt es spärlich auftauchende Schockeffekte. Ein bisschen kleine Alma hier und ein wenig wirre Visionen da und überall dicke, rote Suppe. Nur diesmal kann einen das nicht mehr vom (Sc-)Hocker hauen. Das kauf’ ich euch NICHT ab! Mission Perseus wirkt auf mich wie all die gleich aussehenden Replikanten und Clonsoldaten. Außer einer Handvoll neuer Waffen und den unsichtbaren Nightcrawlern macht es den Eindruck, man würde 1 zu 1 das 2 Jahre alte Hauptspiel zocken mit dem Unterschied, dass der „boah“-Effekt nicht mehr rüberkommt. Zu veraltet wirkt die Grafik angesichts so vieler revolutionärer Shooter in diesem Jahr.
Der Sound macht leider auch nicht mehr her, obwohl er sich bemüht, dem Spieler in viel zu selten einsetzenden Gruselrythmen etwas Unwohlsein einzupflanzen. Die deutschen Dialoge und Kommandos wirken viel zu unmotiviert und fast schon belanglos. Selbst wenn man gut zuhört, versteht man kaum etwas Nützliches. Die Story kommt nur spärlich voran und birgt leider auch Null Überaschungen. Einziger Lichtblick sind da immer noch die fordernden Gefechte gegen gemeinsam agierende Truppen und die netten Spezialeffekte in Slow-Motion. Gemetzel pur Wer sich nach der kurzen Kampagne und den 4 Schwierigkeitsgraden sowie 3 freischaltbaren Bonuslevels immer noch nicht langweilt, für den gibt es noch den obligatorischen Multiplayermodus im Dutzendware-Design. Immerhin dürft ihr hier noch mal zwischen DM, Team-DM und dem Battlefield-artigen Kontrollpunkte-Modus wählen. Zu viel Teamwork sollte man allerdings auch hier nicht erwarten. Es gibt leider weder ein Klassensystem noch freispielbare Extras. Dafür gibt es kurzweilige Versteckspiel-Duelle ohne Reue und Tiefgang.
Fazit:
Da hat mal wieder jemand versucht aus einer gar nicht so alten Erfolgslizenz noch den letzten Cent rauszuquetschen. Wer die viel zu langen Schlauchlevels durchstreift, wird sich permanent ärgern, dass diese kleine Indoor-Safari leider viel zu farblos und detailarm ist.
Da bekommen selbst eingefleischte Möbelhausmeider wie ich mal wieder Lust zum nächstgelegenen schwedischen Einrichtungs-Vergnügungspark zu marschieren.
Zur Weihnachtszeit bekommt man auch dort sehr viel Rot geboten und alles wirkt auch noch so schockierend echt! F.E.A.R.-Fans sollten bitte keine Erwartungen stellen, wenn sie den lauen Aufguss unbedingt spielen müssen. Wer das Hauptspiel noch nicht kennt, darf gerne mal einen Blick riskieren, sollte sich aber in den Bewustseinszustand von 2005 zurückversetzen. Da war die Gruselwelt noch in Ordnung!
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Autor der Besprechung:
Sven W.

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