Was in anderen Spielen hervorragend funktioniert, funktioniert auch in unserem, dachten sich wohl die Entwickler, und haben flugs Boss-Kämpfe und einen Zeitlupen-Modus eingebaut.

Bei den Boss-Kämpfen dürfen natürlich keine meterhohen Dämonen aus der Unterwelt erwartet werden. Dafür bekommt man es mit sogenannten Nemesis-Gegnern zu tun, die die ganze Sache ziemlich persönlich nehmen. Sie verhalten sich etwas cleverer als das übrige Kanonenfutter und sind teilweise besser ausgerüstet. Falls man durch außergewöhnlich tapfere Taten und besonderen Heldenmut aufgefallen ist, zollen sie dem Spieler sogar Respekt. Nutzt ihnen aber auch nichts, am Ende beißen sie doch ins Gras.

Der Zeitlupen-Modus heißt in „European Assault“ Rally-Meter und basiert auf den Erzählungen von Kriegsveteranen, die in Stress-Situationen über sich selbst hinauswuchsen und erstaunliche Taten vollbrachten. Rückblickend erinnern sich die alten Haudegen nämlich alle nur noch daran, dass die Zeit fast stillstand und sie das Geschehen wie in Trance erlebten. Im Spiel funktioniert das folgendermaßen: Durch heroische Taten füllt sich das Rally-Meter auf. Sobald diese Funktion eingesetzt wird, verschwimmt die Sicht zum Rand hin, wodurch eine Art Tunnelblick entsteht. Außerdem ist man für die nächsten Sekunden unverwundbar, verfügt über unendlich viel Munition und kann Feinde mit nur einem Schuss niederstrecken.

Auch die Speicherorgien gehören mit „European Assault“ der Vergangenheit an. Von Beginn an stehen mehrere Leben zur Verfügung und durch Heldentaten kann man sogar Extraleben einsacken. So folgt auf den Tod prompt die Auferstehung und nach kurzer Benommenheit kann der Kampf wieder aufgenommen werden.

Diese arcadeartigen Neuerungen scheinen sich auf den ersten Blick mit dem Bemühen der Entwickler, ein möglichst authentisches Spiel abzuliefern, zu beißen. Doch an erster Stelle sollte stets der Spielspaß stehen und solange der stimmt, sind solche Unstimmigkeiten verkraftbar.