Wer das Spiel Mass Effect noch nicht
kennt, aber damit liebäugelt sich diese Softwareperle
zuzulegen, dem sei geraten sich zuerst den Roman Die Offenbarung von
Drew Karpyshyn zulegen. Der Roman liefert die Vorgeschichte zum
Spiel, was der Softwarevorlage eine gehörige Portion
Tiefgang verschafft.
Eine Symbiose aus Roman und Spiel, die es so
intensiv bisher noch nicht gab, vor allem
nicht auf dem hohen Niveau des Buches. Selbst losgelöst von der
Software ist die Geschichte um den Turianer Saren und dem Menschen
David Anderson überaus fesselnd. Dies liegt vor allem an
den Schreibkünsten des Autors! Mit der richtigen Portion
Brutalität, einer detailreicher Beschreibung der Welt, die nie zu
lang ist, um den Leser zu langweilen und die sehr
humane Darstellung der Protagonisten, erzeugen ähnlich dem
Spiel, ein enormes Suchtpotential.
Das Handeln und Denken der
Personen ist nachvollziehbar, ein reines Schwarz Weiß Schema
wird nicht bedient und selbst die Charaktere der bösen Gesinnung
sind aufgrund ihres Styles fantastisch! So bleibt auch ohne Spiel ein
geniales Stück Science-Fiction, das auch in Buchform keinen Vergleich mit dem Star Wars Universum scheuen muss.
Der zweite Roman Der Aufstieg spielt
zwischen dem ersten und zweiten Teil von Mass Effect und kann leider
nicht wirklich überzeugen. Drew Karpyshyn schwächelt hier, obwohl er mit seinen Star Wars
Büchern und dem Vorgänger gezeigt hat, was
in ihm steckt. Die Geschichte wird belanglos erzählt, nimmt nur
sehr mühsam Fahrt auf und wirkt weit weniger als Wegvorbereiter zur
Software als noch der erste Roman.
Klar ist, dass Fans der Serie auch
in Der Aufstieg mit Hintergrundwissen gefüttert und vor
allem die Quarianer näher beleuchtet werden, die für mich
eines der interessantesten Völker im Mass Effect Universum sind. Ob das zum Kauf reicht, muss jeder selbst entscheiden. Sicher
ist hingegen, dass der Aufstieg eine Klasse unter dem Vorgänger
aus Software und Buch spielt.
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