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Retro-Ecke: The Chaos Engine
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chaos2The Chaos Engine

Premiere! Zum ersten Mal stellen wir in der Retro-Ecke ein Spiel außerhalb des Virtual-Console-Programms von Nintendo vor. Dieses Mal ist es ein Amiga-Klassiker von den legendären Bitmap Brothers, das es als Windows-Port auf Steam geschafft hat. Port, weil es insgesamt doch eher einem Virtual-Console-Titel ähnelt als einem Remake wie etwa von Duck Tales oder Flashback.

Die Rede ist von The Chaos Engine. Dieses Spiel war eines der ersten Games, das ich auf dem Amiga gespielt habe. Ich war bei einem Freund zu Besuch, und da bot sich ein Koop-Spiel natürlich perfekt an. 1993 erschien es zuerst auf dem Amiga, dann aber auch auf anderen Systemen. Auf SNES und Mega Drive war das Spiel in den USA auch als Soldiers of Fortune bekannt. 1995 landete das Spiel bei uns auf dem Index, von wo es inzwischen berechtigterweise wohl wieder herunter genommen wurde. Vermutlich war es den Sittenwächtern damals suspekt, dass die Charaktere als Söldner bezeichnet wurden, und für den Kampf gegen Riesenfrösche und andere von der Chaos Engine erschaffene Monster, Geld »bekamen«. So viel zum Hintergrund.

Ein Zeitreisender brachte Technologie ins viktorianische England, welche der Wissenschaftler Baron Fortesque adaptierte, um schließlich eine Höllenmaschine zu bauen, die Chaos Engine. Die entwickelte ihren eigenen Willen, absorbierte den Baron und stiftete Unfrieden auf der Insel. Beim Spielstart kann man nun zwei aus sechs verschiedenen Söldnern wählen. Ja, der Partner ist auch im Singleplayermodus vorhanden, und wird dann von der KI übernommen. Und die ist hilfreicher als in so manchem Egoshooter von heute. Wählen kann man den Gentleman, den Thug, den Navvie, den Preacher, den Mercenary, und den Brigand. Alle haben ihre Stärken und Schwächen, verschieden hohe Statuswerte und Waffen. Der Thug und der Navvie sind hierbei am stärksten, Preacher und Gentleman am intelligentesten. Die Intelligenz hat hier direkte Auswirkungen auf die Computer-KI. Je schlauer, desto eher wird der KI-Partner aber auch versuchen, einem die Münzen wegzuschnappen, die u.a. besiegte Gegner hinterlassen.  



chaos3Wer The Chaos Engine nicht kennt: Es ist ein Top-Down-Shooter, man sieht das Geschehen also von oben, steuert seinen Söldner durch teils labyrinthartige Levels. Wer den Ausgang öffnen will, muss zuerst eine unten eingeblendete Anzahl an Nodes aktivieren, erst dann kann man den Level verlassen. Die Karten sind dabei nichtlinear aufgebaut, es gibt manchmal mehrere Wege zum Ausgang und auch viele Geheimwege. Oft muss man Schlüsselbunde einsammeln, die weitere Wege öffnen oder Brücken erscheinen lassen. Unterwegs macht man natürlich massig Monster platt, sammelt Geld und Extras ein, darf seine Specials verwenden. Der Gentleman hat z.B. nur eine Karte, auf der man den Level sehen kann, man kann die Specials aber auch per Tastendruck unter den beiden Charakteren austauschen. Mit dem gesammelten Geld kann man zwischen den Levels seinen Charakter besser ausrüsten, die Statuswerte erhöhen, und auch Extraleben kaufen. Ein Hauch von Action-RPG!

Man sagt The Chaos Engine nach, dass es verdammt schwer sei. Dem muss ich widersprechen. Ich hatte es schon damals durchgespielt, und habe weitaus schwerere Games in Erinnerung. Der Trick ist, dass man nicht zu schnell vorstürmen darf, da man ansonsten allein durch die Berührung der Gegner viel zu viel Energie verliert. Sinnvoll ist es oft auch, die Feuertaste gedrückt zu halten, wodurch sich die Spielfigur nicht mehr bewegen wird, man aber noch die Schussrichtung beeinflussen kann. Außerdem muss man stets darauf achten, wo die Gegner herkommen.

Die Steam-Version von The Chaos Engine ist kaum verändert, man hat allerdings die damals schon verbesserte AGA-Version für Amiga 1200/4000 bzw. CD32 als Grundlage gewählt. Man hat also keine richtige HD-Version daraus gemacht, das Spiel startet beim ersten Mal in auf zweifache Größe. Stellt man auf einfach, so bekommt man die Originalauflösung, wodurch das Spiel auch sehr scharf aussieht, jedoch auch sehr klein. Es gibt jedoch so einige Grafik-Optionen wie Bloom und Smoothing, die man an- und abschalten kann. Smoothing will das Spiel weniger verpixelt aussehen lassen, was man erst bei stärkeren Vergrößerungen richtig bemerkt, und was meiner Meinung nach auch nicht sehr toll aussieht. Grafik und Sound sind für Retro-Fans immer noch interessant. Die Musik ist ungewöhnlich, aber gut, Sprachausgabe gibt es bei Aktionen, so z.B. "Node activated", "Level complete", etc.

Fazit:
chaos1michaelDie größte und beste Neuerung an The Chaos Engine für Steam ist, dass man das Spiel auch online im Koop spielen kann! Ansonsten blieb fast alles beim Alten, und das ist gut so.

Was die Preisklasse angeht, so hält es sich mit 7,99€ recht eng an die SNES-Veröffentlichungen auf der Virtual Console. Nicht gerade günstig für ein altes Spiel, aber bei Steam gibt es ja auch immer wieder mal Aktionen. Retro-Fans greifen hier zu, besonders wenn sie The Chaos Engine mal mit Online-Koop spielen wollen. Das Spiel ist übrigens auch bei GOG als DRM-freie Version erhältlich. Zur offiziellen Webseite geht es hier.
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Special vom: 19.09.2013
Autor dieses Specials: Michael Hambsch
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