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Retro-Ecke: Realms of Arkania - Die Nordlandtrilogie
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DSALogo

riva1Es muss 1997 gewesen sein. Ich war frischer und stolzer Benutzer eines PCs, den ich im Grunde genommen für die Schule verwenden sollte. Doch da ich zuvor bei meinen damaligen Freunden Titel wie Maniac Mansion, Ultima Underwold oder Civilization II spielen konnte, wollte ich den Rechner auch fürs Zocken gebrauchen.

Eines der ersten Spiele, die ich mir in jenem Jahr holte, war Schatten über Riva. Der Titel fesselte mich sofort und selbst lange nach dem Kauf spielte ich ihn mehrere Male durch. Dass er Teil der sogenannten Nordland-Trilogie war, wurde mir erst später klar. Dann kaufte ich mir die Vorgänger „Schicksalsklinge“ und „Sternenschweif“ nach. Und war enttäuscht, weil sie technisch nicht auf dem selben Niveau waren, wie Schatten über Riva. Ich war damals so naiv, dass ich mich nicht auf die Story der Teile einließ. Ein Fehler, den ich noch heute bereue.
Die Nordland-Trilogie basiert auf dem bekannten Rollenspiel Das schwarze Auge. Teil 1 war Schicksalsklinge und kam 1992 heraus. Teil 2 war zwei Jahre später erhältlich und Teil 3 wiederum zwei Jahre darauf. Entwickelt wurden die Titel von Attic und Fantasy Productions. Es waren und sind einige der wenigen deutschen Computerspiele, die international erfolgreich waren.

riva2Jedoch war das damals. Inzwischen schreiben wir nicht nur 2014, sondern auch ein neues Jahrtausend. Und noch immer hege und pflege ich eine Leidenschaft für Spiele. Doch das letzte Mal, als ich die "Nordland-Trilogie“ spielte, liegt länger zurück, als ich mich erinnern kann.
Jetzt sind die drei Games allerdings erneut erhältlich. Man kann sie auf Steam kaufen. Wer jedoch nach "Nordland-Trilogie" oder „Schatten über Riva“ sucht, der wird nichts finden. Denn aus unerfindlichen Gründen bot man auf der Plattform zuerst nicht die deutsche, sondern die englische Fassung an. Und die heißt Realms of Arkania, mit den einzelnen Teilen Blade of Destiny, Star Trail und Shadow over Riva. Jeweils mit dem Zusatz „Classic“, vermutlich um eine Verwechslung mit den sich teilweise noch in der Entwicklung befindenden HD-Remakes zu vermeiden.

Insgesamt sind alle drei Teile grafisch schlecht gealtert, wenn auch in unterschiedlichen Abstufungen. Blade of Destiny ist ein einziger Pixelbrei, bei dem man genau hingucken muss, was da jetzt auf dem Monitor passiert. Ebenso irritiert die Fortbewegung, bei der im Grunde nur immer ein Bild weiter geblättert wird. Besser macht es Star Trail. Der Pixelbrei ist zwar immer noch vorhanden, doch lässt es sich besser anschauen, vor allem weil die Umgebung nicht mehr geblättert wird, sondern sich bewegt, wenn man läuft. Nur beim Drehen gibt es Probleme, da das Spiel nur 90-Grad-Drehungen darstellen kann. Am besten sieht natürlich Shadow over Riva aus. Der Pixelbrei ist stark reduziert worden, und die Landschaft wird in einem hübschen 3D dargestellt und man kann sich problemlos durch die Gegend bewegen, ohne 90-Grad-Drehungen oder einzelne Bilder. Allerdings war die Grafik bereits zum damaligen Release veraltet.

startrail1Interessant ist, wie der Sound sich im Laufe der Spiele verändert. Gab es bei Blade of Destiny keinerlei Sprachausgabe, änderte sich das bei Star Trail und es wurde bei Shadow over Riva Standard, das wichtige Dialoge vertont wurden. Bevor man allerdings anfängt loszuspielen, sollte man unter Steam die Sprachausgabe (bzw. die komplette Lokalisation) von Englisch auf Deutsch umstellen (was man inzwischen erfreulicherweise machen kann), um so die volle Atmosphäre genießen zu können. Die Sprecher mögen zwar ihren Text merkwürdig betont aufsagen. Doch ist die Leistung, die sie bringen immer noch besser, als bei so manch anderem Titel, der heutzutage herauskommt. Die Musik ist ein Highlight, selbst heute noch. Allerdings muss man bei „Riva“ bemängeln, dass der Score wiederholt kurzfristig hakt, was sich unschön anhört.

Sollte man sich also die Trilogie kaufen? Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass sie allesamt schlecht gealtert sind. Man wird zwar seinen Spaß an ihnen haben, doch muss man sich dafür mit der teils unansehnlichen Grafik arrangieren. Schafft man dies, wird man die Story genießen können. Denn die büßte im Laufe der Jahre wenig ein. Und man kann sie auch verstehen, ohne sich mit der Pen-and-Paper-Grundlage auskennen zu müssen.
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Special vom: 30.01.2014
Autor dieses Specials: Götz Piesbergen
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