Als Nintendo am 13. Februar 2014 ankündigte, dass ab dem 3. April die Virtual Console der Wii U um GBA-Titel erweitert werden würde, sorgte dies erstmal für Erstaunen. Schließlich existierte bislang eine strikte Trennung zwischen Konsole und Handheld, was die neu aufgelegten alten Videospiele anging. So konnte man auf der Wii zwar C64- oder Master System-Titel spielen, aber keine GameBoy Color- oder GameGear-Spiele, wie es auf dem 3DS möglich war.

Auch die Liste der Titel, die man zuerst kaufen konnte, sorgte für Stirnrunzeln. Einerseits gab es Games wie Advance Wars, die seit ihrem ersten Erscheinen auf dem GameBoy Advance im Jahr 2002 nicht auf irgendeiner anderen Konsole erneut herausgebracht wurden. Doch andererseits war da ebenso Metroid Fusion, das Besitzer eines 3DS bereits 2011 kriegen konnten.

Überhaupt, wie würde die Anpassung aussehen? Schließlich besaß der GameBoy Advance eine niedrigere Auflösung als die Wii U von heute. Würde das nicht stark verpixelt wirken? Was wären denn die besonderen Eigenschaften, die die Fassung für Nintendos aktuellstem System bot? Splashgames hat versucht, diese Fragen zuallererst anhand von Metroid Fusion zu beantworten.

Dabei handelt es sich nicht um irgendein Spiel! Es ist eines der besten, die man auf dem GBA kaufen konnte. Es erhielt Bestwertungen in allen Medien und Magazinen. Und es ist eines der meistverkauften Titel für den GameBoy Advance.
Außerdem kommt dem Titel auch innerhalb der Serienchronologie eine besondere Rolle zu. Denn er ist dort nach allen anderen Spielen anzusiedeln und verändert viele zuvor bekannte Dinge. So erhält Samus Aran einen neuen Anzug und ist jetzt in der Lage, sogenannte X-Parasiten aufzunehmen, von denen sie Munition, Lebensenergie und neue Fähigkeiten kriegen kann. Man erfährt mehr über die Vergangenheit von Samus. Und gleichzeitig ist der Handlungsschauplatz eine einzige, riesige Raumstation.

Erstaunlicherweise ist die Anpassung auf die Wii U problemlos gelungen. Wenn man sich erstmal an den Gedanken gewöhnt hat, dass man im Prinzip einen emulierten Handheld-Titel auf einer Konsole spielt, wird man von der Atmosphäre des Spiels gefangen genommen. Nicht ohne Grund sind die Metroid-Titel so beliebt, und Fusion ist da erst recht keine Ausnahme!
Die Darstellung ist sauber, absolut pixelfrei! Dabei wird perfekt das Spiel so wiedergegeben, wie man es auf dem GBA vor sich hatte. Am ursprünglichen Gameplay wurde also nichts geändert.

Natürlich profitiert das Spiel von den besonderen Features der Virtual Console. Man kann jederzeit abspeichern oder pausieren und dadurch mitten im Gameplay weiter fortfahren. Das ist mittlerweile Standard.
Neu hingegen ist, dass dem Game die damalige Anleitung mit beigefügt wurde. Das heißt, man kann auf dem Tablet lesen, was in dem Booklet steht. Ein nettes Feature, wenn man allerdings auch bemängeln muss, dass es sich nur um ein Englischsprachiges handelt. Was ein großer Kontrast zur deutschen Version des Spiels ist.

Natürlich kann man Metroid Fusion ebenso komplett auf dem Controller zocken. Das fühlt sich mehr nach GBA an, als die TV-Variante. Ebenfalls werden Pro Controller, Wiimote und Classic Controller unterstützt. Wofür man sich am Ende entscheiden wird, muss man selber herausfinden. Die Erfahrung des Redakteurs hat gezeigt: Alle Versionen gehen.

Trotz der ursprünglichen Skepsis ist Metroid Fusion der Beweis, dass GBA-Spiele auf der Wii U funktionieren können. Es bleibt immer noch ein merkwürdiges Gefühl, da beide Systemkonzepte von Grund auf unterschiedlich sind. Und daran wird sich vermutlich auch bei den nächsten Releases nichts ändern. Dennoch: Wer den Titel noch nicht in irgendeiner anderen Form besitzt, sollte jetzt zugreifen.

Auch wenn Mario & Luigi Brüder sind, so treten sie selten gleichberechtigt auf. Mario ist der unumstrittene Superstar der beiden, während Luigi oft genug eher an zweiter Stelle, wenn überhaupt kommt. Zwar hat er ebenfalls Soloauftritte. Doch diese zementieren häufig sein Image als Angsthase, der sich hinter seinem Bruder versteckt.

Allerdings existieren ebenso Spiele, in denen beide gleichstehend auftreten. Um genauer zu sein gibt es gleich eine ganze Reihe davon. Und es handelt sich dabei um Rollenspiele, die Mario & Luigi-Serie, deren letzter Teil 2013 auf dem 3DS unter dem Namen Mario & Luigi: Dream Team Bros. erschien.

Dabei fing alles 2003 an, mit einem Game, das Mario & Luigi: Superstar Saga heißt. Wer damals den GBA-Titel verpasste, der hat jetzt auf der Wii U eine erneute Chance, sich das Spiel zu holen. Denn es wurde im Rahmen der Virtual Console neu herausgebracht.

Worum geht es? Natürlich ist der Auslöser wieder einmal Prinzessin Peach. Dieses Mal wurde sie jedoch nicht entführt, jedenfalls nicht direkt. Eine böse Hexe aus dem Bohnenland stahl ihr die Stimme und ersetzte sie durch Bomben. Das muss selbstverständlich rückgängig gemacht werden, will man verhindern, dass das Königreich in Schutt und Asche gelegt wird. Auch Bowser hat daran großes Interesse und er nimmt Mario auf seinem neuen Schiff mit in das Nachbarreich des Pilzkönigreichs. Und Luigi? Der will ursprünglich zurückbleiben, doch eine Verkettung diverser Umstände sorgt dafür, dass er unfreiwillig mitkommt. Womit das Abenteuer der beiden Brüder seinen Anfang nimmt.

Mario & Luigi: Superstar Saga wurde damals in der Fachpresse mit Bestnoten ausgezeichnet. So hat es einen Metascore von 90. Gerechtfertigt?
Aus heutiger Sicht muss man sagen: Eindeutig ja! Das Spiel zündet in den ersten Minuten ein Gagfeuerwerk sondergleichen ab und kommt auch danach nicht zur Ruhe. Von daher lohnt es sich schon vom Humor her, einen Blick auf den Titel zu werfen.

Aber das Gameplay an sich kann ebenfalls überzeugen. Die Steuerung wurde perfekt auf das Tablet der Wii U umgesetzt. Mit A steuert man die Aktionen von Mario, mit B die von Luigi. Im Laufe des Games kommt es immer mehr und mehr auf die Zusammenarbeit der beiden Brüder an. So muss Luigi zum Beispiel Mario mit einem Hammer zusammenkloppen, damit jener durch kleine Lücken passen kann. Ein Schelm, wer da an geschwisterliche Rache denkt …!

Natürlich braucht man nicht nur auf den Tablet-Controller zurückzugreifen. Auch die anderen Möglichkeiten, wie beispielsweise der Classic Controller gehen. Und sind im Vergleich sogar empfehlenswerter, wenn man das klassische Feeling haben möchte.

Am Ende lässt sich nur sagen, dass mit Mario & Luigi: Superstar Saga Nintendo einen wahren Klassiker in die Virtual Console gebracht hat. Wer das Spiel noch nicht hat, sollte jetzt unbedingt zugreifen.