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Retro-Ecke: Z
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Z_31996. Helmut Kohl war noch Bundeskanzler, Windows 95 dominierte den PC-Betriebssysteme-Markt und Echtzeitstrategiespiele waren der Hit. Dabei wurde das Genre vor allem durch Command & Conquer beherrscht, der berühmten Spielereihe der Westwood Studios. Es gab zwar Versuche, diese Dominanz zu durchbrechen. Doch die richtige Konkurrenz sollte erst 1997 und '98 in Form von Starcraft oder Total Annihilation kommen.

1996 bemühte sich der berühmte 16-Bit Entwickler Bitmap Brothers (Speedball) Command & Conquer Marktanteile abzutrotzen. Sie entwickelten ein Spiel, das auf den kurzen und prägnanten Namen Z hörte, und ließen es auf dem PC von Virgin Interactive herausbringen. Auch Ports auf die Konsolen erfolgten bald.

Jetzt schreiben wir das Jahr 2014. Und es hat sich viel in der Zwischenzeit getan. Inzwischen ist Angela Merkel Bundeskanzlerin, Windows 9 soll nächstes Jahr auf den Markt kommen und Echtzeitstrategiespiele haben an Beliebtheit stark verloren. Westwood Studios ist den Gang vieler von EA aufgekaufter Entwickler gegangen und die Reihe Command & Conquer kann man, nach einigen misslungenen Wiederbelebungsversuchen in der letzten Zeit, durchaus als tot bezeichnen.

Z_6Da mutet es seltsam an, wenn die Nachricht, dass Z auf Steam herauskommen würde, so gefeiert wird. Schließlich war es bereits seit längerem möglich, den Titel auf GOG zu kaufen. Aber es soll ja auch Menschen geben, die lieber Valves digitale Vertriebsplattform nutzen.

Worum geht es überhaupt in dem Spiel? Es geht um Rot gegen Blau. Verkörpert durch zwei Roboterarmeen ist es das Ziel, das gegnerische Hauptquartier zu vernichten. Deine wichtigste Ressource? Zeit und Land!

Denn anders als die übrigen Genrevertreter jener Tage setzte Z nicht auf viele verschiedene Rohstoffe wie Holz oder Tiberium. Es mussten also keine Felder abgegrast oder Minen in Besitz genommen werden. Auch mussten keine Gebäude gebaut werden, denn die waren von Beginn an vorhanden. Ebenso gab es keinen Kriegsnebel. Also all die Zutaten, die für Echtzeitstrategiespiele damals und heute so typisch waren, existierten in Z nicht.

Stattdessen war die Karte in verschiedene Gebiete eingeteilt, die es in Besitz zu nehmen galt. Auf manchen dieser Felder standen Fabriken, Fahrzeuge oder Kleinigkeiten, wie Granaten, die die Einheit, die man dorthin schickte, übernehmen konnte. Dazu musst man nur auf die jeweilige Fahne klicken, den Rest übernahm die KI. Wenn auch mit teilweise großen Routefindingproblemen, wie man sie später noch bei KKND vorfand.

Die Fabriken stellen neue Einheiten und Fahrzeuge her. Doch das braucht Zeit! Wie viele Minuten vergehen, hängt davon ab, wie viele Gebiete man wiederum sein eigen nennt. Je mehr man besitzt, desto schneller geht die Herstellung vonstatten. Und das führt wiederum dazu, dass die einzelnen Areale später heiß umkämpft sind.

Und auch hier unterscheidet sich Z deutlich von den anderen Genre-Vertretern. Denn anders als beispielsweise bei Command & Conquer cheatet die KI nicht. Sie hat nur im späteren Verlauf des Spiels massive Vorteile, da sie unter anderem mehr Starteinheiten besitzt. Ebenso agiert sie höllisch intelligent. Ab Level 5 wird man als Casual Gamer enorme Schwierigkeiten mit ihr kriegen, da sie kaum Fehler macht. Das kann schnell zur Frustration führen, da man den Eindruck hat, dass es dann unfair vorgeht.

Z_9Doch dem ist nicht der Fall. Man muss vielmehr das Spiel perfekt verstehen, seine Eigenheiten. Wie zum Beispiel, wie die verschiedenen Einheiten untereinander stehen. Ein normaler Schütze kann beispielsweise den Fahrer aus einem Panzer herausschießen und den anschließend in Besitz nehmen. Wenn das so erbeutete Fahrzeug jetzt ein leichtes ist, wird der Fahrer massive Probleme mit einem schweren haben. Und so zieht es sich durch das ganze Spiel durch. Jede Einheit hat ihre Stärken und ihre Schwächen. Die zu kennen und perfekt einzusetzen ist Schlüssel zum Erfolg.

Graphisch kann das Spiel natürlich mit modernen Spielen nicht verglichen werden. Doch keine Sorge: TickTock Games, die den Titel für Steam und GOG adaptierten, leisteten gute Arbeit. Das eigentliche Game erstrahlt in Full HD und kann durch eine lebendige Kartenumgebung überzeugen. Wobei diese im Verlauf des Spiels besonders umfangreich und komplex werden. Negativ fallen hingegen die Videos auf, die vermutlich noch in der Originalauflösung gelassen wurden. Und so witzig sie auch sind, die pixelige, grobe Auflösung, die eindeutig nicht Full HD ist, stört enorm.

Dafür ist der Sound wiederum sehr gelungen. Die Synchronstimmen sind erstklassig und passen zum Spiel.

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Special vom: 22.08.2014
Autor dieses Specials: Götz Piesbergen
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