Jeder hat wohl ein Spiel, das er direkt mit seiner Kindheit verbindet. Ein Spiel, mit dem man seine Eltern in den Wahnsinn getrieben hat und das man Runde um Runde, Stunde um Stunde mit ihnen spielte (und einen natürlich gewinnen lieÃen) und dennoch nie genug bekommen hat. In meinem Fall war dies Schweinerei (damals noch von MB Spiele, heute von Winning Moves). Leider ist dieses Spiel mit der Zeit immer mehr in Vergessenheit geraten. Mit diesem kleinen Artikel möchte ich, im Rahmen unserer Möglichkeiten, dazu beitragen, dass sich dies wieder ändert. Denn auch die heutige Generation von Kindern bzw. Familien sollten unbedingt Schweinerei kennenlernen.
Verpackung & Inhalt
Alles was man zum Spielen von Schweinerei braucht, steckt in einem kleinen Etui. Zu meiner Kindheit war das noch schlicht schwarz und rechteckig, heute ist es im modernen ovalen Silberlook mit Sichtfenster. Der Inhalt ist aber derselbe geblieben: ein Bleistift, ein kleiner Spielblock, eine Spielanleitung und natürlich die beiden Würfel. Diese waren (und sind es wohl auch bei den heutigen Kindern noch) es auch, weshalb mich Schweinerei als Kind so begeistert hat. Anstatt mit normalen, langweiligen Würfeln spielt man Schweinerei mit zwei kleinen süÃen Plastik-Schweinchen mit kleinen Schweineöhrchen, kleinen Schweineschwänzchen und einer kleinen Schweinenase â und natürlich jeweils einem Punkt auf der Seite. Diese sind fürs Spielen elementar. Denn an den Punkten erkennt man, auf welcher Seite ein Schweinchen liegt, und genau das entscheidet darüber wie viele Punkte man bekommt. Was sich zunächst ein wenig seltsam anhört, ist ganz einfach â und somit auch der zweite Grund, weshalb das Spiel bei Familien so beliebt ist.
Spielregeln
Die Regeln von Schweinerei sind nämlich wortwörtlich kinderleicht: Man nutzt die Schweinchen wie Würfel. Je nachdem wie die kleinen Schweinchen auf dem Tisch, auf einem Karton, oder worauf auch immer man sie würfelt, liegen bleiben, erhält man unterschiedlich viele Punkte. Wenn die beiden Schweine auf der gleichen Seite liegen bleiben (das erkennt man durch die bereits angesprochenen Punkte auf der Seite) hat man eine Sau geworfen (jede Konstellation hat einen eigenen, lustigen Namen) und erhält lediglich einen Punkt. Liegt eines der beiden auf dem Rücken heià das ganze Suhle und ist schon 5 Punkte wert. So geht es immer weiter, wobei gilt, je unwahrscheinlicher die Position, desto mehr Punkte gibt es. Die meisten Punkte gibt es, wenn man es geschafft hat eine Doppelbacke zu würfeln. Dafür müssen die Schweinchen allerdings beide auf Schnauze und Ohr lehnen. Für diesen nahezu unmöglichen Wurf gibt es aber auch gleich 60 Punkte. Gewinner ist, wer zuerst 100 Punkte erreicht, wobei man nach jedem Wurf selber entscheiden darf, ob man weiter würfeln möchte und die Punkte addiert oder auf Nummer sicher geht, sich die Punkte einträgt und den nächsten Spieler würfeln lässt. Natürlich verlockt dies immer weiter auf Risiko zu gehen, allerdings kann das auch schnell nach hinten losgehen â nämlich dann, wenn man einen Sauhaufen wirft. Dies ist der Fall, wenn sich beide Schweinchen berühren und hat zur Folge, dass man alle bis dahin erwürfelten Punkte der Runde verliert und der nächste Spieler an der Reihe ist. Noch schlimmer ist es, wenn man es schafft, dass ein Schwein auf dem anderen landet. Das Ganze heiÃt nämlich Schweinerei und beutetet das Komplette Aus des Spielers.