Battlefield 2
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Rezensionen
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
45 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD 64 3000+, 2*512MB A Data PC500 RAM, GeForce 6800 GT 256MB Ram
Anforderungen:
PIV 1,7Ghz CPU, 512MB RAM, 3D-Karte 128MB
Inhalt:
Der zweite Weltkrieg ist schon lange vorbei und die Schlachten geschlagen. Ebenso verhält es sich mit dem Vietnam Konflikt. Also raus aus Europa oder Vietnam und rein in die schöne neue Hightech Welt der Neuzeit mit ihren protzigen Waffen und technischen Errungenschaften. Die Entwickler von Digital Illusions aus Schweden versetzen den Spieler in Battlefield 2 in einen fiktiven Krieg der USA gegen China bzw. der Middle East Coalition.
Meinung:
Das Spielprinzip von Battlefield 1942 sorgte vor knapp drei Jahren für Begeisterungsstürme unter den Multiplayerfreunden. Wieso sollte man es dann nicht beibehalten, haben sich die Entwickler wohl gedacht. Eine kleine Einführung: Wie schon erwähnt kann man sich zwischen USA, China oder MEC entscheiden und kämpft dann auf einer von insgesamt zwölf Maps gegen eine andere Partei. Auf der Karte sind mehrere Flaggenpunkte gekennzeichnet, die es einzunehmen und zu verteidigen gilt. Je mehr Flaggen man hochzieht, desto schneller sinkt die Anzahl der gegnerischen Tickets. Sobald eine Partei null Tickets hat, ist das Spiel vorbei und der Gegener kann das Schlachtfeld als Sieger verlassen. Andere Modi als den Conquest-Modus gibt es nicht und braucht es auch nicht. Battlefield ist und bleibt ein auf Teamarbeit ausgelegter Taktik-Shooter. Einzelgänger und Individualisten ziehen den Zorn ihren Kollegen auf sich.
Das Team entscheidet Jede der drei Parteien verfügt über sieben Infanteristen: Special Forces, Scharfschütze, Sturmsoldat, Versorgungssoldat, Pionier, Sanitäter und Panzerabwehrschütze. Der Spec-Op ist der Sprengmeister der Truppe. Mit fünf C4 Bomben jagt er alles nur Erdenkliche in die Luft. Besonders interessant, wenn gegnerische Panzer eine vorher präparierte Brücke überqueren wollen. Als Scharfschütze hat man die Qual der Wahl des Verstecks. Tarnung in Form von Hochhäusern, Büschen oder sogar Kränen gibt es genügend. Der Sturmsoldat ist die Speerspitze der Truppe, dank einer Kombinationswaffe aus MG und Granatwerfer räumt er den nachfolgenden Kollegen den Weg frei. Sollte ein Panzer den Weg versperren, zischt eine Rakete vom Panzerabwehrschützen vorbei und sorgt für ein schönes Feuerwerk. Damit immer genügend Munition vorhanden ist, bedarf es auch zwingend eines Versorgungssoldaten, vor allem für den Scharfschützen. Verwundete Kameraden heilt der Sanitäter, im Notfall auch per Defibrillator. Der Pionier schwingt seinen Schraubenschlüssel, wenn etwas kaputt gegangen ist.
Andere Länder, andere Sitt… äh Vehikel Was die Waffen der Parteien betrifft, gibt es deutliche Unterschiede in Aussehen sowie ballistischen Werten. Auch die Vehikel (Schlauchboot, Panzer, Geländewagen, Helikopter und Jets) steuern sich unterschiedlich. Die Fahrphysik ist den Entwicklern hervorragend gelungen. Schaut man sich zum Beispiel seinen kleinen Geländewagen genauer an, so bemerkt man, dass die Aufhängung der Räder bei Bodenunebenheiten mitgeht. Eine Herausforderung stellt der Helikopter dar. Die Bedienung hört sich zwar einfach an, WASD-Tasten für Auftrieb und Seitenruder, sollte aber gelernt sein. Ehrlich gesagt möchte sich doch jeder die Schmach eines Absturzes durch einen Flugfehler ersparen. Besonders wenn man grade vier Teamkollegen an Bord hat.
Der Commander befiehlt Zu Beginn eines Gefechtes kann sich jeder Spieler als Commander bewerben. Wer diesen Posten letztendlich bekommt, hängt von einem Online-Rangsystem ab. Bewerben sich zwei Spieler auf die Stelle erhält automatisch der
Ranghöhere den Zuschlag. Eine Job-Garantie ist noch nicht einmal für
den Commander gegeben. Jeder Spieler darf einmal alle zwei Minuten zur
Meuterei aufrufen. Stimmen über die Hälfte der Team Kollegen gegen den
Commander, ist er weg vom Fenster. Den Posten des Commander machen
seine hübschen Zusatzoptionen so begehrt. Auf Tastendruck öffnet sich
eine Übersicht der Karte, in der alle eigenen Truppen vermerkt sind.
Ferner kann er per Radar alle feindlichen Truppen orten lassen,
Spionage betreiben, Hilfsgüter abwerfen lassen und dem Gegner per
Artillerie gehörig einheizen. Nachteil: Befindet man sich im
Commander-Menü, nimmt man seine Umwelt nicht mehr wahr und ist ein
leichtes Ziel für den Gegner. Als Geist lassen sich leider keine
Befehle erteilen… Die eigene Basis sollte deshalb vor Angriffen
tunlichst geschützt werden. Denn Artillerie, Radar oder UAV-Wagen sind
allesamt nicht sprengstoffsicher.
Für jeden Feind, den man eliminiert, sowie für gute Teamarbeit erhält ein Spieler Punkte. Hier wurde beim Kontrahenten "Joint Operations" abgeschaut: Wenn man z.B. als Fahrer eines Vehikels andere Team Kameraden herumfährt und die jemanden abschießen, erhält man nun auch einen Punkt. Eine Belohnung bekommt man ebenfalls für Rettungsaktionen. Die erspielten Punkte werden zusammengerechnet und dann in einen neuen militärischen Dienstgrad umgesetzt. Das beinhaltet neben einem hübschen Abzeichen auch pro Aufstieg eine neue Waffe. Für Langzeitmotivation hat Entwickler DICE also gesorgt.
Organisations-Talente Spieler können sich in Squads aufteilen. Das sind einem Gruppenleiter unterstellte kleine Teams, denen man sich anschließen kann oder eingeladen wird. Einzig der Squadleader kann Befehle vom Commander erhalten und Artillerie oder Hilfsgüter bei ihm anfordern. Er ist also das Bindeglied zwischen Commander und einfachen Soldaten. Hier wird deutlich, dass eine funktionierende Kommunikation entscheidend ist für einen positiven Ausgang des Gefechtes.
16, 32, 64 Spieler.. Schluss! Rein von der Spieleranzahl her, zieht Battlefield 2 gegenüber Joint Operations den Kürzeren. Ehrlich gesagt reichen aber 64 Soldaten allemal für spannende Massenschlachten. Wenn auf einem Server nur 16 oder 32 Spieler sind, dann passt sich die Karte der Spielerzahl automatisch an. Genial, denn so erspart man sich unnötig lange Fußmärsche sofern kein Fahrzeug zur Hand ist. Jede der zwölf Karten wurde mit viel Liebe zum Detail angefertigt und bietet stets ein neues abwechslungsreiches Szenario. Wer auf Erkundungstour gehen möchte, der sollte den Singleplayermodus auswählen. Im Grunde nichts anderes als das Geplänkel im Multiplayer, nur halt gegen Bots. Hierbei kann man zwischen drei Schwierigkeitsgraden auswählen. Sinngemäß sind die neuen Computer-Gegner wesentlich schlauer als im Vorgänger. Als ein Tutorial ist der Singleplayer wirklich sehr gut zu benutzen. Aber an den Reiz eines Multiplayer-Gefechtes kommt er bei weitem nicht heran.
High-Tech überall Nicht nur die Story und die Waffen wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht, sondern auch die Grafik. Damit ist Battlefield 2, wie seine Vorgänger, ein Hardwarefresser. Die neue 3D-Engine fordert normalen Rechnern alles ab. So entstehen teilweise lange Wartezeiten. Geduld zahlt sich allerdings aus. Nach dem Laden erwarten den Spieler völlig natürlich aussehende Landschaften, bewegtes spiegelndes Wasser, hervorragende 3D-Modelle und schier zahllose Spezialeffekte. Wem es bei der Grafik schon den Atem raubt, der sollte erst einmal warten, bis das Gefecht im vollen Gange ist. Artillerieeinschläge bringen ihre Boxen zum Beben und Schüsse erklangen noch nie realistischer. Die Waffengeräusche sind sogar so gut ausbalanciert, dass jede Waffe ihren eigenen Sound hat. Man hört also, ob ein Freund oder Feind schießt.
Fazit:
Die Wartezeit auf "Battlefield 2" hat sich gelohnt.
Entwickler DICE hat die Messlatte für andere Taktik-Shooter sehr hoch gelegt. "Battlefield 2" versetzt den Spieler mitten ins Kampfgeschehen eines modernen Krieges und überzeugt mit hervorragender Grafik und realistischen Soundeffekten.
Das Rang-System und die Commander-Option sind konsequente und sinnvolle Weiterentwicklungen zu den Vorgängerspielen und sorgen für enorme Langzeitmotivation. "Battlefield
2" ist die Referenz in der Referenzklasse! Commander Suhr geht nun zurück ins
Gefecht!
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Autor der Besprechung:
Rainer Suhr

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