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Final Fantasy XII

Entwickler: Square Enix
Publisher: Square Enix

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 48,95 €

Systeme: PlayStation 2

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Der letzte Teil der grandiosen Final-Fantasy-Saga hat nun schon 5 Jahre auf dem Buckel. Also höchste Zeit, dass Square-Enix für Nachschlag sorgt. Zum Ende der PlayStation-2-Ära also nochmal ein richtiges Sahnestück? Eins kann man auf jeden Fall sagen: Final Fantasy XII bricht mit den alten Traditionen!

Meinung:
Final Fantasy XII spielt - Überraschung - nicht in einer neuen, unbekannten Welt, sondern in Ivalice. Diese Welt dürfte PSone- und/oder GBA-Besitzern schon aus Final Fantasy Tactics bzw. Final Fantasy Tactics Advance bekannt sein. In Ivalice herrscht Krieg zwischen dem kleinen Reich Dalmasca und dem großem Archadianischen Imperium. Wie so oft zieht der Kleinere den Kürzeren und Dalmasca wird überrannt. So schlüpft man in die Rolle des jungen Diebs Vaan, der eine andere Zukunft vor sich sieht als die Unterdückung von den Archadianischen Besetzern. Mit dem Einbruch in den Königlichen Palast nimmt das Schicksal seinen Lauf und die epische Geschichte um Vaan, Freiheitskämpfer, Luftpiraten und gestrauchelte Helden ihren Anfang.

Die Story um Intrigen, Macht und Freundschaft gibt sich diesmal äußerst erwachsen, wird Square-Enix-typisch in grandiosen Renderfilmen und Ingamesequenzen vorangetragen. Die Mischung aus Fantasyelementen und technologischem Fortschritt ist diesmal besonders beeindruckend. Während am Boden Chocoboritter kämpfen, macht die ein oder andere Rendersequenz in Sachen Luftschiffschlachten Star Wars Konkurrenz. Doch trotz großer Spannung erreicht die Geschichte nie die exzellente Dramatik eines Final Fantasy X.

Der Bruch
Wie schon angekündigt, bricht Final Fantasy XII mit vielen Merkmalen der Serie. Da wären die fehlenden Zufallskämpfe, die durch Gambits programmierbaren Charaktere, der neue taktische Tiefgang, die frei drehbare Kamera, das Lizenzbrett, zufällige Schätze - die Liste der Neuerungen ist lang. Doch keine Angst, zu jeder Zeit ist das Final-Fantasy-Flair allgegenwärtig; eher fragt man sich, warum die Spielmechanik bisher überhaupt anders war! So sorgt das Spiel für erfrischende Akzente und Neuerungen, an denen sich jetzt andere Rollenspiele messen lassen müssen.

Gambits
Die Gambits sind nichts anderes als eine Prioritätsliste mit to-do-Befehlen im Kampf. Jeder Charakter hat eine gewissen Anzahl an Slots, die sich im Laufe des Spiel erhöhen lassen. Diesen Slots kann man eine Priorität zuweisen, ein Ziel und eine Aktion. So kann ich z.B. meiner Weißmagierin das Ziel „Gefährte TP < 50%“ und die Aktion „Vita“ mit der höchsten Priorität geben. Immer, wenn nun ein Gefährte meiner Gruppe weniger als 50% der möglichen Trefferpunkte hat, wirkt sie automatisch Vita.

Gambitbefehle lassen sich entweder im Spiel finden oder durch Gil freischalten. So kann man durch geschicktes Einstellen der Gambits die Gruppenmitglieder sehr präzise automatisieren. Dies erleichtert und beschleunigt das Kämpfen ungemein. Wem das alles zu CPU-lastig ist: Keiner wird dazu gezwungen. Wer möchte, kann auch weiterhin alle Befehle manuell auswählen.

Zufallskämpfe adé
Für die einen war es ein Graus, für die anderen ein Final-Fantasy-Must-Have: Zufallskämpfe in hässlichen und starren 3D-Arenen! Ich gebe zu, ich habe mich nie an ihnen gestört, doch seit Final Fantasy XII frage ich mich, warum es sie jemals gab! Statt wie sonst von Kämpfen überrascht zu werden, sieht man nun seine Widersacher schon von Weitem und trägt seine Auseinandersetzungen vor Ort in Echtzeit aus!

So kann man durch geschicktes Laufen auch mal eine Stelle ohne Kampf meistern oder sich seine Gegner gezielt aussuchen. Doch das ist noch nicht alles! Manche Gegner bekämpfen sich gegenseitig, manche greifen von alleine gar nicht an und manchmal trifft man einen einsamen Abenteurer, der selbst die Länder durchstreift und in Kämpfe verwickelt wird. Das Ergebnis ist die lebendigste Final-Fantasy-Umgebung aller Zeiten!

Lizenzbrett
Sphärobrett und Kostüme waren gestern, heute gibt das Lizenzbrett den Ton an! Ähnlich einem Schachfeld liegen alle Abilities, Waffen- und Rüstungsskills sowie Zauber auf diesem Schachbrett verteilt. Je mächtiger ein Lizenzfeld auf dem Brett ist, desto mehr Punkte muss man investieren, um es freizuschalten, wobei man in der Mitte startet und am Rand die mächtigsten Fähigkeiten liegen. Durch den Sieg über einen Gegner erhält man Lizenzpunkte, die man dann in weiser Voraussicht verteilt.

Skills, Zauber und Ausrüstung muss man sich einmalig beim Händler kaufen. Alle Charaktere, die die Lizenz für den Skill besitzen, können diese dann automatisch benutzen. Umgekehrt bedeutet dies: Wer ein mächtiges Schwert findet, aber noch nicht die Lizenz dafür besitzt, darf es im Rucksack verstauben lassen. Durch unterschiedliche Laufwege auf dem Schachbrett kann man die Charaktere individuell formen. Magiefetischisten können so mit drei Magiern herumlaufen, vorsichtige Spieler bilden sich zwei Weißmagier aus, oder wie wäre es mit einem mächtigen Beschützer in Form eines Tanks?

Technischer Eindruck
Wie gewohnt, auch im zwölften Teil gibt sich die Serie in Sachen Technik und Präsentation keine Blöße und zeigt auf, wozu die PS2 noch fähig ist! Die Rendersequenzen spielen Square-Enix-typisch in einer eigenen Liga, die Grafik ist trotz frei schwenkbarer Kamera extrem detailliert. Die Charaktere besitzen, obwohl sie ein paar Polygone weniger als im zehnten Teil haben, eine noch nie da gewesene Mimik.

Besonders großes Lob geht an die englischen Synchronsprecher und die Übersetzer der Texte. Ob einfache Textpassagen eines Händlers oder lange Hauptplotunterhaltungen, die Texte sind derart passend und mit viel Liebe umgesetzt, dass man endlich einmal gern die deutschen Übersetzungen liest. Zudem gibt es diesmal an der technischen PAL-Anpassung nichts zu meckern!


Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob christian.jpgObwohl die Story nicht schlecht ist, überzeugen vor allem die individuelle und taktisch anspruchsvolle Charakterentwicklung, das neue Kampfsystem gepaart mit den innovativen Gambits und die abwechslungsreiche, extrem weitläufige Fantasywelt. Dazu gesellt sich ein Umfang, der begeistert, lustige Sidequests, anspruchsvolle Nebenaufgaben und zudem endlich wieder eine hochklassige Lokalisierung! Eine extrem würdige Verabschiedung der PlayStation 2, die uns Square-Enix da beschert und ein absoluter Pflichtkauf!


manuel.jpgIm Gegensatz zu Christian gefällt mir die stärker ins Politische gehende, intrigenreiche Story in Final Fantasy XII sogar ein wenig besser als der für meinen Geschmack etwas zu esoterische FFX-Plot, denn die Figuren gewinnen durch die Undurchschaubarkeit ihrer Absichten sehr viel Tiefe. Die Begeisterung für die Änderungen an der Spielmechanik teile ich aber vollauf. Um nur einige wenige Punkte herauszugreifen: Das Gambit-System gibt dem Spieler gleich eine komfortable Mini-Programmiersprache für die KI der Verbündeten an die Hand, was die Kämpfe sowohl taktischer als auch dynamischer werden lässt. Und das Lizenzbrett weckt beim Charakter-Ausbau die pure Freude am Entdecken, zumal „Irrwege“ nicht mehr so teuer bezahlt werden müssen wie noch beim Sphärobrett. Auch das Geldverdienen über den Verkauf von Beutestücken, die gleichzeitig als Rohstoff für neue Waren fungieren, entwickelt schnell seinen eigene Reiz. FFXII gehört in der Tat zu den absoluten Höhepunkten am Ende der Lebensdauer der PS2 - und ist zweifellos auch einer der besten Vertreter dieser ohnehin mit Qualität gesegneten Serie.
 

Final Fantasy XII - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.1875 Grafik: 9.50
Sound: 9.00
Steuerung: 9.00
Gameplay: 9.25
Wertung: 9.1875
  • Gelungende Runderneuerung der Serie
  • Freie Charakterentwicklung
  • Grandiose Präsentation
  • Innovatives Gambitsystem
  • Lebendige Fantasywelt
  • Story nicht ganz so stark wie gewohnt

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Rezension vom: 18.03.2007
Kategorie: Adventure
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1.35 (17 Stimmen)
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