Es geht wieder ums Überleben Und wieder ein Mal steht die Menschheit kurz davor, den Löffel abzugeben. Wobei die Ursache dieses Mal eine komplexe Geschichte hat. Zunächst stürzte vor einigen Jahren ein Komet auf die Erde, der die Erdachse verschob und so dafür sorgte, dass das Klima sich veränderte. Es wurde kühl, sehr viel kühler, als man es gewohnt war. Einige Menschen konnten sich jedoch einige Zeit später in den Schatten eines Vulkans flüchten, dessen Wärme dafür sorgte, dass sie überleben konnten. Doch nun ist der feuerspuckende Berg erloschen und die Überlebenden haben deshalb ein riesiges Gefährt gebaut, mit dem sie jetzt durch die Welt reisen wollen. Und du bist der Kommandant.
Das ist die Ausgangslage zu Frozen Ship, dem kommenden First Person Adventure, mit Elementen des Survival-Genres, aber ebenso von ökonomischen Strategiespielen. Das Spiel kommt im dritten Quartal 2025 in die Early Access-Phase, wobei wir schon mal eine Gelegenheit hatten, in eine Pre-Alpha-Version reinzuschnuppern. Dementsprechend „nackig“ wirkt das Game noch. Viele Optionen waren noch nicht aktiviert, hin und wieder gab es Bugs und die Grafik ist... interessant?
Fangen wir am besten mit der Optik an, denn diese dürfte die meisten Leute, die das Spiel sich näher anschauen wollen, eher abschrecken. Denn in der Tat ist die Darstellung in einem Low-Poly-Look gehalten. Alles wirkt unfertig und noch dazu ist leer und leblos. Zwar gibt es viele Häuser, Wälder oder kleinere Hügel. Doch wenn du dich durch diese prozedural generierte Welt bewegt, fühlst du dich sehr schnell sehr einsam.
Wo muss ich hin, wo komme ich her? Dabei ist die große Schwierigkeit, dass du nicht die Orientierung verlierst. Denn wenn du durch die Gegend läufst, bleibt das Schiff nicht stehen, sondern bewegt sich langsam weiter. Zwar kannst du auch vor Spielbeginn Hilfsmittel wie einen Kompass auswählen oder später craften. Doch wenn du, so wie ich, bewusst darauf verzichtest, der wird sich sehr schnell in Situationen wiederfinden, wo er verzweifelt versucht, zurück zum Schiff zu finden, ehe die Kälte einen umbringt.
Hier geschieht hoffentlich noch etwas. Zum einen, dass die Gegend lebendiger wirkt, und, dass es mehr Möglichkeiten gibt, dass du auch ohne Hilfsmittel einfach den Weg zurückfindest. Ansonsten ist es allerdings spannend, sich draußen zu bewegen, weil einem die Zeit im Nacken sitzt. Denn du kannst nur raus, wenn es tagsüber „warm“ ist. Und alles, was du draußen machst, kostet Zeit, vor allem das Zerlegen von komplexen Gegenständen, wie einem Stuhl.
Dabei musst du dich nach draußen begeben. Du musst Sachen finden, mit denen du dann im Schiff arbeiten kannst. Seien es Vorräte, Holz oder Craftingobjekte: Es herrscht ein steter Mangel an allem, weshalb man stets auf Achse ist, um eben das Benötigte in der Umgebung zu finden.
Gesucht, Leben Dabei ist das Erkunden der Spielewelt die zweite Phase des Games: Die Erste findet dann im Schiff selbst statt. Wo du Leute einteilen, Technologien erforschen oder Befehle erlassen kannst. Dabei gibt es wiederholt auch bestimmte Missionen, die du erfüllen muss. Denn wie in Frostpunk oder Ixion hast du es hier mit einer Bevölkerung zu tun, die sehr leicht sehr unglücklich werden kann und die du deshalb bei Laune halten musst.
Allerdings ist die Präsentation sehr spartanisch und leblos gehalten. Im Prinzip klickst du dich hier durch jede Menge graue Menüs, um Items zu craften, Technologien zu erforschen oder Leute einzuteilen. Nur, wenn du das Schiff ausbaut, gibt es als optische Aufmunterung Bilder der Räume, die du jetzt bearbeitest. Das ist aber schon alles.
Ich denke, vieles von dem, was ich jetzt an Frozen Ship bemängelt habe, wird sich sicherlich im Laufe der nächsten Monate verbessern. Und sollte dies dem Fall der sein, dann lohnt es sich sicher, noch mal einen Blick auf das Spiel zu werfen, um zu schauen, wie es geworden ist.