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Barney Calhoun (Half-Life)
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Barney_HL1.jpgEiner der erfolgreichsten Nebendarsteller der Spielegeschichte (zumindest abseits von Nintendos Mario-Universum) dürfte Barney Calhoun sein. Barney begann seine Existenz als Wachmann (genauer gesagt als Wachmann-Klonarmee) in Half-Life, dem Spiel, das erstmals erfolgreich das Genre des First-Person-Shooters mit nahezu filmreifem Storytelling verknüpfte. Der Held des Spiels, Gordon Freeman, traf auf seinem Weg durch die Forschungsanlage Black Mesa immer wieder auf Wachpersonal. Anfangs hatten die Entwickler von Valve geplant, dieses Sicherheitspersonal als Gegner für Gordon einzusetzen, doch nach kurzem Herumexperimentieren mit den KI-Einstellungen entschieden sie sich, die zu diesem Zeitpunkt noch namenlosen Wachmänner auf Freemans Seite kämpfen zu lassen.

Namenlos
Barneys Name wird im ersten Half-Life nie offiziell genannt, allerdings trägt das Polygonmodell intern die Bezeichnung "monster_barney", und auch in Multiplayer-Partien heißt das Modell schlicht "barney" - ein Begriff, der übrigens auf einem in den USA üblichen, abwertenden Terminus für unfähige Polizei- und Sicherheitsbeamte basiert, was wiederum auf den Charakter Barney Fife aus der "Andy Griffith Show" zurückgeht.

Die "Barneys", denen man im Spiel begegnete, dienten vor allem dazu, in Dialogen die Story voranzubringen. Außerdem unterstützten sie Gordon mit ihrer bescheidenen Pistole im Kampf. Das funktionierte meist jedoch mehr schlecht als recht, denn die Wegfindungsroutine und Reaktionszeit der Barney-KI war alles andere als perfekt. Einige Half-Life-Spieler schwärmten allerdings von der nahezu unglaublichen Präzision bei Barneys Schüssen auf große Entfernung.

Barney_BlueShift.jpgIn der ersten Half-Life-Erweiterung, Opposing Forces, wurde dann erstmals Barneys Vorname in einem Dialog genannt. Barney unterstützt zusammen mit seinem Kollegen Otis (ebenfalls ein Charakter aus der "Andy Griffith Show") den Helden des AddOns, Adrian Shephard, ansonsten genauso wie zuvor Gordon Freeman: Er redet mit ihm, öffnet ihm Sicherheitsschleusen und schießt gelegentlich auf seine Feinde.

Beförderung
Barneys große Stunde schlug dann in Blue Shift, der zweiten Half-Life-Expansion: Nicht nur sein Äußeres wurde dezent überarbeitet, er bekam auch endlich seinen Nachnamen Calhoun verliehen. Vor allem aber übernahm er die Hauptrolle des Spiels! Jetzt konnte der Spieler also erstmals die Vorkommnisse in Black Mesa aus Sicht des Wächters erleben.

Interessanterweise trifft Barney auf seinem Weg durch die Anlage niemals direkt auf Gordon Freeman, man sieht den Brillenträger nur einmal im Zug vorbeifahren, einmal per Überwachungskamera und ganz am Ende, als zwei Soldaten ihn abführen. Barney begegnet auch erst kurz vor Schluss einem einzigen seiner Kollegen, der allerdings bereits im Sterben liegt. Ebenfalls recht aufschlussreich ist ein Blick in Barneys Spind ganz zu Beginn von Blue Shift: Offenbar hat er eine Frau oder Freundin (dass ihr Name Lauren ist, erfährt man aus dem Handbuch), und er besitzt Bücher über Aliens und Verschwörungstheorien - was seine zukünftige Karriere noch maßgeblich beeinflussen wird.

Undercover
Barney_HL2.jpgNachdem Barney es mittlerweile ja sogar zu seinem eigenen Spiel gebracht hatte, durfte er natürlich in Half-Life 2 ebenfalls nicht fehlen, und auch hier übernahm er wieder einmal eine tragende Rolle. Es wird allerdings nie erklärt, was ihm in den etwa 20 Jahren seit dem Black-Mesa-Ereignissen widerfahren ist und wie es ihn nach Osteuropa in die City 17 verschlagen hat. Zu Beginn des Spiels erscheint er als Undercover-Mitglied der von den Combine eingerichteten, polizeiähnlichen Zivilschutzeinheit und versorgt Gordon und die Widerstandskämpfer heimlich mit Informationen über die außerirdischen Invasoren. Erst im Verlauf des Spiels wird klar, dass Barney sogar zu den Anführern der Rebellen gegen die Alien-Besatzer gehört.

Es fährt ein Zug nach Nirgendwo
Auch in Half-Life 2: Episode 1 ist Barney wieder mit von der Partie: Er sieht zwar ein wenig mitgenommen aus, versorgt Freeman aber gleich zu Beginn des Spiels einmal mehr mit der charakteristischen Brechstange, bevor sich die Wege der beiden Helden kurzzeitig wieder trennen. Später trifft Freeman noch einmal am Bahnhof von City 17 auf Barney, der dort die letzten lebenden Widerstandskämpfer versammelt hat. Kurz darauf setzt Barney sich in eine Zug und fährt zusammen mit den Flüchtlingen einer ungewissen Zukunft entgegen.

Barney Calhoun liefert ein strahlendes Beispiel für die Karriere eines Nebencharakters, der es vom namenlosen Kanonenfutter zum Helden seines eigenen Spiels gebracht hat. Das kann beileibe nicht jeder Charakter von sich behaupten.
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Special vom: 13.06.2007
Autor dieses Specials: Manuel Tants
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