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Sulik (Fallout 2)
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Fallout2_withCar.jpgIm Jahre 1998 erschien das von rabenschwarzem Humor geprägte PC-Rollenspiel Fallout 2. Das Kürzel "PC" steht dabei für "Personal Computer", jedoch garantiert nicht für "politically correct", denn zumindest in der US-Version hatte der Spieler enorme Handlungsfreiheit, die nur von den eigenen Moralvorstellungen begrenzt wurde: Man konnte in der postapokalyptischen Welt beispielsweise praktisch jeden Nicht-Spieler-Charakter töten (in einigen europäischen Fassungen fehlten daher die Kinder). Hinzu kamen bitterböse Anspielungen, z.B. auf das (damals noch liierte) Scientology-Ehepaar Kidman/Cruise, und auch Prostitution, Drogensucht und "Homo-Ehe" waren in Fallout 2 beileibe kein Fremdwort.

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde
Auf der Reise durch die verseuchte Welt konnte man sich genre-üblich von Gefährten begleiten lassen. Zu den möglichen Gruppenmitgliedern, die sich nur indirekt über vage Handlungsanweisungen kontrollieren ließen, gehörten in diesem Fall u.a. diverse Hunde (darunter ein Cyborg-Tier und ein verfluchter "Unglückshund", den man kaum wieder loswurde), ein kolossaler Supermutant und ein Zombie, der die restliche Party allein durch seine Anwesenheit radioaktiv verstrahlte. Als erster möglicher Kompagnon bot sich allerdings ein gewisser Sulik an. Sulik gehörte zu den intellektuell leicht unterversorgten "Barbaren" in der Fallout-Welt, machte seine mentalen und grammatikalischen Defizite aber durch seine Belastbarkeit spielend wieder wett. In anderen Worten: Er ließ sich prima als Packesel für überschüssige Beutegüter verwenden, da er eine besonders hohe Tragekapazität aufwies.

Familienbande
Sulik war auf der Suche nach seiner Schwester, die von Sklavenhändlern entführt worden war. Als er in Klamath, der erstbesten Stadt, auf die er traf, nicht die gewünschten Informationen über ihren Verbleib erhalten konnte, betrank er sich von seinem letzten Geld und randalierte in der Kneipe herum. Deren Besitzerin zwang ihn daraufhin, die daraus resultierenden Reparaturkosten in ihrem Laden abzuarbeiten. Als Spieler konnte man Sulik von seinen Schulden freikaufen und ihm bei der Suche nach der verschleppten Schwester helfen.

Fallout2_Sulik.jpgAber was macht Sulik nun so hervorhebenswert? Nun, erstens ist er nicht allein. Er trägt nämlich einen Knochen, den so genannten "Grampy Bone", in seiner Nase, der zu Lebzeiten noch seinem Großvater gehörte; deshalb spricht Sulik auch immer im Plural von sich selbst. Den Geist seines Opas kann Sulik jederzeit konsultieren - der Spieler erhält auf diesem Wege Empfehlungen für das weitere Vorgehen. Zweitens hatte Sulik einen etwas eigenwilligen Kampfstil, der ihn und seine Kameraden öfter in Gefahr brachte als seine Gegner ....

"We be a handful."
Und das ging so: Nach eigener Auskunft konnte Sulik gut mit "Speer, Faust, Hammer, Maschinenpistole" umgehen. Wenn man ihn mit letzterer ausstattete, lief man allerdings Gefahr, dass der Mann mit dem Nasenknochen auch aus der letzten Reihe seine Salven abgab, so dass die meisten Kugeln in die Rückenpanzerung der eigenen Truppe einschlugen. Da konnte man fast froh sein, dass Sulik nach spätestens drei Kämpfen selbsttätig zum Hammer wechselte, mit dem er auch ordentlich Schaden verursachte.

Allerdings musste er dafür natürlich mit dem Feind erst einmal auf Nahkampf-Distanz gehen, was er bei kanonenbewehrten Kreaturen nicht immer lebend überstand. Und selbst wenn es geklappt haben sollte: Sich direkt vor einen Feind zu stellen, der eine Minigun trägt, ist natürlich glatter Selbstmord. Dennoch brachte Sulik ab und zu mal einen erfolgreichen Schlag an - was den Feind wiederum einige Meter weit von Sulik wegschleuderte, so dass der im nächsten Zug erneut reichlich Gelegenheit hatte, auf den tätowierten Barbaren zu schießen. Dass Sulik mitunter auch eigenmächtig seine Rüstung ablegte, half der Situation keineswegs.

PIPillu1.jpgWas Sulik selbst nicht wusste: Er war auch mit der .223er-Pistole, einer der stärksten Handfeuerwaffen des Spiels, sehr treffsicher und dabei noch weit weniger gefährlich für seine Verbündeten. Bis man diese Kanone endlich in die Hände bekam, ging allerdings so manches StimPak für ihn und die restliche Party drauf.

Die Alternative
Bevor wir uns ganz von Sulik verabschieden, sei noch eine Nebenbemerkung erlaubt: Ein weiterer denkbarer Nebencharakter aus der Fallout-Serie, den man hier hätte thematisieren können, wäre der legendäre PIPBoy gewesen. Das freundliche VaultTec-Maskottchen mit der Schmalzlocke zierte nicht nur die oft makabren Illustrationen des Handbuchs und des Charaktermenüs, sondern ließ sich in Fallout Tactics: Brotherhood of Steel sogar bei einer seltenen Sonderbegegnung als Teammitglied verpflichten.
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Special vom: 13.06.2007
Autor dieses Specials: Manuel Tants
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