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Resetti (Animal Crossing)
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Wenn man es genau nimmt, fangen die Animal Crossing-Titel für GameCube bzw. Nintendo DS sowie ihr außerhalb Japans nicht veröffentlichter N64-Vorgänger Animal Forest eigentlich auf perfekte Weise das ein, worum es in einem Spiel gehen sollte: Sie bieten gemütlichen Zeitvertreib ohne Stress, sind fast gänzlich frei vom Wettbewerbsgedanken, dafür aber mit erstaunlich viel Emotion beseelt. Das Besondere am Gemeinschaftsleben mit den tierischen Nachbarn ist dabei sicherlich, dass das Spiel einem Tag-Nacht-Wechsel und Jahreszeitenverlauf in Echtzeit unterworfen ist, der mit der Systemuhr der Konsole in Verbindung steht. Das heißt, wer besondere Feiertage erleben will oder Fische angeln möchte, die nur zu bestimmten Jahreszeiten vorhanden sind, muss entweder ein paar reale Monate lang warten ... oder schummeln.

resetti.jpgWenn der Maulwurf zweimal klingelt
Das Herumfummeln an der Systemuhr kann die Software dem Spieler natürlich nicht verbieten, solange sie gar nicht läuft. Aber sie kann es ihm so unangenehm wie möglich machen, die Spielregeln gebeugt zu haben. Wer eine solche "Zeitreise" unternommen oder - noch schlimmer! - das Spiel nicht ordnungsgemäß mit einem Speichervorgang beendet hat, wird beim nächsten Besuch seines Städtchens vor der eigenen Haustür von einem Maulwurf abgefangen. Der kleine Kerl stellt sich als Resetti vor, und bei seinem ersten Besuch ist er noch recht zurückhaltend. Vielleicht war das Fehlverhalten ja nur ein Versehen ...

Levitenleser
Resetti hält dem Spieler eine lange (und natürlich nicht überspringbare) Moralpredigt über das begangene Fehlverhalten. Da werden Weisheiten wie "Dieses Spiel ist kein Wunschkonzert" geäußert und Parallelen zum realen Leben gezogen, bei dem man ja auch nicht vorspulen oder Dinge ungeschehen machen kann - wenn das mit fairen Mitteln möglich wäre, so gibt Resetti zu, hätte auch er schon längst sein abgebrochenes Studium der Sozialpädagogik fortgesetzt. Doch solche Mogeleien sind eben nicht drin, wenn man Animal Crossing spielt.

"Capisci?"
AC_Fruehsport.jpgWenn der moralische Zeigefinger zwischendurch mal kurz sinkt, dann nur, um beim Spieler Angst zu schüren: Angst vor Resetti, der beim nächsten Mal weit weniger beherrscht auftreten wird, auch wenn er sich wegen seiner Anfälle längst in Behandlung befindet. Und die Angst ist berechtigt, denn sollten weitere Resetti-Besuche nötig werden, wird der Maulwurf (oder sein etwas entspannterer Bruder Don Resetti, der ihn auf dem GameCube sporadisch vertritt) wesentlich nachdrücklicher und wortreicher seinen Standpunkt klarmachen, wobei er auch vor deftigen Beschimpfungen und kaum verhüllten Drohungen nicht zurückschreckt.

Das personifizierte schlechte Gewissen
Resettis Auftritte darf man als Spieler natürlich vorwiegend lustig finden, zumal man lediglich ein paar Minuten seiner Freizeit einbüßt, während der Erdwühler seine Standpauke vorträgt, sonst aber keine Konsequenzen zu tragen hat. Dennoch können wohl nur die abgebrühtesten Animal Crossing-Spieler verhindern, dass sich zumindest der Anflug eines schlechten Gewissens bei ihnen einstellt. Auch so mancher Blogger hat schon seinen (sicher aus Furcht geboren) Hass auf den Regelwächter mit Grubenlampe und Spitzhacke öffentlich kundgetan.

Doch warum dieser Hass? Einem Spiel wie Animal Crossing, das dem Spieler praktisch alle Freiheit der Welt gibt, sollte es doch durchaus gestattet sein, darauf zu beharren, dass seine einzigen beiden Vorschriften (nämlich die Speicherpflicht und das Zeitreiseverbot) auch eingehalten werden. Sollte der Verstoß wirklich nur ein Versehen gewesen sein, ist die Ermahnung durch Resetti eine nützliche (und in gewisser Weise auch amüsante) Gedächtnisstütze. Wenn hingegen Vorsatz dahintersteckte, sind die Boshaftigkeiten des Maulwurfs erst recht angebracht. Es soll natürlich auch Leute geben, die aus purer Resetti-Begeisterung ganz bewusst die Auftritte des Wühlers provozieren ...
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Special vom: 13.06.2007
Autor dieses Specials: Manuel Tants
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