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Warum, wieso, weshalb?
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Über die Gründe dieses Vorhabens kann man nur spekulieren. Manche sagen, es hätte etwas mit dem Kompetenzstreit zwischen Bund und Ländern zu tun. Bislang liegen die Medienkompetenzen bei den Ländern. Andere schieben es auf die Geltungssucht konservativer Ströme, die in ihrer Rolle als Moralapostel Deutschlands schon seit langem auf alles schießen, was auch nur irgendwie anstößig zu sein scheint.

Sicherlich, Jugendschutz ist keine schlechte Sache, ganz im Gegenteil, er ist ein essenzielles und sehr empfindliches Gut, das mit großer Sorgfalt behandelt werden muss. Allerdings stellt sich doch die Frage, ob gerade im Bereich der Videospiele schon wieder eine Reform nötig ist. Es gibt absolut keinen Anlass, an den bestehenden Regelungen irgendetwas zu ändern, denn diese sind völlig ausreichend.

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) setzt die besonders heiklen Spiele auf den Index. Wenn dies nicht der Fall ist, vergibt die USK ihre Alterempfehlungen, die bindend sind. Die Games, die mit einer Einstufung versehen sind, können nicht mehr indiziert werden. Viele Leute in der Gamesbranche sind der Meinung, dass dies völlig angemessen sei, was man auch in einem Schreiben des Bundesverbandes Interaktiver Unterhaltungssoftware (BIU) an die Regierung (wir berichteten) entnehmen konnte. Hört man sich im Ausland um, wird klar, dass wir in Deutschland eine der strengsten Jugendschutzregelungen haben. Ähnlich sieht es auch Herr Jarzombek: „Die Äußerungen mancher Kollegen in den letzten Tagen machen mich sehr nachdenklich. Es ist absurd, dass Verbote von Spielen gefordert werden, die bereits vor Marktstart mit dem Rating USK 18 (ab 18 Jahre freigegeben) belegt oder gleich indiziert wurden.“ (Quelle: golem.de)

Schulgewalt kein Wachstumsphänomen
Man könnte das ganze ja noch verstehen, wenn die ständigen Berichte über wachsende Gewalt an Deutschlands Schulen auch zutreffen würden. Doch das tun sie eben nicht. Gewalt, beispielsweise in Schulen, nimmt de facto nicht zu. Wohl aber die Berichte über Einzelfälle in den Medien. Zeitungen und Nachrichtensendungen in TV, Radio und Internet stürzen sich so wild auf solche Einzelereignisse, dass in der Öffentlichkeit zunehmend die Meinung bestärkt wird, die Jugend werde immer gewalttätiger. Doch unsere Jugend ist besser als ihr Ruf, was u.a. in einer Studie, die 2003 an Schulen in Nürnberg und Erlangen durchgeführt wurde, festgestellt wurde. Sowohl Täter als auch Opfer stellen einen verschwindend geringen Anteil der Gesamtheit dar. Es besteht also kein Grund, die bestehenden Regelungen so massiv zu verschärfen, wie es geplant ist. Gleichwohl ist es aber keineswegs falsch, verstärkt den Dialog mit den Eltern zu suchen und diese anzumahnen, gemeinsam mit ihren Kindern den richtigen Umgang mit Medien zu üben.



Special vom: 28.11.2005
Autor dieses Specials: Alexander Voirin
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