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Unsachgemäße Definition

Der Begriff „Killerspiele“ ist sehr unglücklich gewählt, da aus ihm nicht genau hervorgeht, welche Spiele denn unter diese Kategorie fallen. Da man sich von den bisherigen Regelungen aber allem Anschein nach abheben will, wird es sich wohl nicht nur um extrem brutale Games handeln, die ohnehin kaum an einer Indizierung vorbeikommen würden. So wird es allem Anschein nach verstärkt gewöhnliche Ego-Shooter treffen. Dass nicht nur Spieler Sturm laufen werden, ist wohl mehr als offensichtlich, denn immerhin verdienen ja auch Leute mit solchen Spielen ihr täglich Brot. Da Ego-Shooter eine der Grundsäulen des Spielemarktes stellen, sind erhebliche Turbulenzen zu erwarten, sollte das Verbot wirklich in dem Maße umgesetzt werden, wie es befürchtet wird. Es wird nun an den beiden großen Parteien liegen, erst einmal zu klären, was denn ein Killerspiel ist.

Fazit
Es ist einfach nur traurig. Das sage ich als Gamer und als jemand, der gerade in die Wissenschaft eingeführt wird. Denn von beiden Standpunkten aus ist das Vorgehen der Regierung absolut nicht nachvollziehbar. Es ist traurig dass viele Laien Kritik an der Mediengewaltüben (was z.B. in einer Inhaltsanalyse der FAZ nachgewiesen wurde), ohne überhaupt auch nur zu wissen, dass sich die Wissenschaft seit Jahrzehnten diesem Thema widmet und wenn überhaupt nur einen schwachen Zusammenhang zwischen realer Gewalt und Gewaltdarstellungen in den Medien nachgewiesen hat, letztendlich aber zu der Erkenntnis kommt, dass ein direktes kausales Zurückführen von realer Gewalt auf Mediengewalt eindeutig unzulässig ist.

Noch trauriger wird das alles, wenn Politiker meinen, sie müssten sich dem in der Allgemeinheit vorherrschenden Image von Gewalt in den Medien anschließen, bzw. dieses ausnutzen, um ihr eigenes subjektives Empfinden zur Geltung zu bringen und zu bestärken. Die Gesellschaft wird durch die Politik und die unsachgemäße Berichterstattung so stark beeinflusst, dass es fast aussichtslos scheint, mit handfesten Fakten etwas zu erreichen.

Es wird ganz klar deutlich, dass sich die Politik hier in keiner Weise von allabendlichem Stammtischgelaber unterscheidet. Die Argumentationsweise ist in beiden Fällen völlig identisch. Egal ob Frau Böhmer in der Politik oder der Müllers Karl in der Dorfkneipe – beide treten in ihrer subjektiven Polemik die Wahrheit mit Füßen und stellen sich in ihrer Arroganz über die Wissenschaft. Es ist eine Schande für dieses Land, dass Ideologien und nicht Fakten den Ton angeben. Die Leid tragenden sind dabei wie immer die, die es am wenigsten verdient haben: Wir.

Alex Voirin


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Hinweis: Die hier geäußerten Ansichten geben die Meinung des Autors wieder und können sich von der Meinung der übrigen Redaktion unterscheiden.



Special vom: 28.11.2005
Autor dieses Specials: Alexander Voirin
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