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Vorschau: Sony
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Sony hat es dieser Tage wirklich nicht leicht. Gerade hat man es mit der günstigeren PS3 Slim geschafft wieder Boden gegenüber der Konkurrenz gutzumachen, da beschädigt das große Erdbeben viele Fabriken des japanischen Elektronikriesen, und so ziemlich jeder Hacker auf der ganzen Welt hat es zur Zeit auf das PSN und alle möglichen Webseiten von Sony, Sony Pictures, Sony BMG und Sony Ericsson abgesehen. Da denkt man nicht gerade daran, dass so schnell eine Playstation 4 der Öffentlichkeit präsentiert werden könnte. Vor einigen Tagen meldete sich Sony aber zu Wort und bestätigte, dass man sehr wohl an einer neuen Konsole arbeitet. Wer hätte es auch anders erwartet? Die Frage ist nur, ob sich Sony durch den Hype um den Wii-Nachfolger erneut zu einer verfrühten Präsentation hinreißen lässt, wie es schon öfter der Fall war.

So wurde im Mai 2005 schon die PS3 vorgestellt, und obwohl noch kein lauffähiges Modell präsentiert werden konnte, kam schon die Ankündigung, dass die neue Konsole 599 US-Dollar kosten werde. Einige Tage zuvor wurde die Xbox 360 vorgestellt. Als Nintendo endlich die Bewegungssteuerung für die Wii enthüllte, kündigte Sony an, dass im PS3-Controller, genannt Sixaxis, Neigungssensoren statt einer Rumble-Funktion enthalten sein werden. Und die Move-Vorstellung nach der Microsoft-Enthüllung von Kinect (damals noch Project Natal), war auch alles andere als gut vorbereitet.

Für die kommende Generation ließ man aber nun schon verlautbaren, dass man sich nicht mehr in solch hohen Entwicklungskosten stützen will, wie es bei der PS3 der Fall war. Die Gründe dafür, und den daraus resultierenden Preis der ersten, „dicken“ PS3 waren hauptsächlich der Cell-Prozessor und das BluRay-Laufwerk. Der Name Playstation sollte verwendet werden, um diese beiden Produkte zu etablieren. Bei der BluRay-Disc hat das auch geklappt, beim Cell war eher der Wunsch Vater des Gedanken. So sollte dieser Chip mit seinen „Supercomputer-Kräften“ nicht nur den handelsüblichen Prozessoren Konkurrenz machen, sondern auch in anderen Geräten wie Fernsehern Verwendung finden. Dennoch könnte der Cell die Rettung für Sony sein, wenn es um eine kostengünstig entwickelte PS4 geht. Schließlich wird der Chip in der PS3 hauptsächlich durch den veralteten Grafikprozessor und die 256MB RAM ausgebremst. Verbessert man beides im Nachfolger, so braucht man an der CPU nicht viel oder vielleicht sogar gar nichts zu ändern. Immerhin handelt es sich hier um einen Sieben-Kern-Prozessor.

Auch die BluRay-Disc hat noch eine Menge Potential in Sachen Speicherplatz und Geschwindigkeit, weswegen man sich auch nicht um ein neues Medium Gedanken machen muss. Die Frage ist für Sony also das „Wann“. Jetzt, gedrängt von Nintendo, wieder ein Schnellschuss? Damit verärgert man sicher auch viele PS3-Fans, die die Konsole noch nicht so lange haben, und die sich unter anderem auf eine glorreiche Move- und 3D-Zukunft freuen. Gerade die Sony-Bewegungssteuerung, die sich sehr gut verkaufte, wurde bisher von viel zu wenigen Spielen genutzt. Der Fluch des Zusatzcontrollers? Vielleicht sollte man abermals die Preise senken und Move als Standardzubehör beilegen. Dann kann man noch etwas Zeit zur nächsten Generation überbrücken, und die Bewegungssteuerung weiter verbessern. Auch über eine verbesserte Oberfläche kann sich Sony Gedanken machen, kommt momentan doch nichts an die Übersichtlichkeit und Lebendigkeit des Dashboards der 360 ran. Gerade, wer auf beiden Systemen eine größere Bibliothek an Downloadspielen besitzt, kann über die PS3-Crossmediabar nur den Kopf schütteln.

Denn auch, wenn man Nintendo zunächst das Feld der nächsten Generation alleine überlässt, ist nichts schlimmer als eine vorgezogene Ankündigung und Veröffentlichung einer eventuell noch unausgereiften Hard- und Software. Außer vielleicht zu hohe Preise und das Entfernen von Features, das ja im Falle von Linux erst zum Clinch mit den Hackern geführt hat. Doch auch der Normalanwender fragt sich, warum er die PSEye nicht hinten anschließen kann, so wie es seinerzeit zu ungläubigen Blicken führte, wenn zwei PS2-Fans ihre Konsolen vernetzen wollte, und dann merkten, dass das eine Gerät gar keinen iLink-Anschluß mehr hat.

Am wahrscheinlichsten dürfte aber sein, dass Sony sich auf den PSP-Nachfolger, bisher unter dem Namen „Next Generation Portable“ bekannt (Der Name "Vita" wird als ofiziell gehandelt), und auf neue Softwaretitel für Move konzentrieren wird. Mit einer richtigen Preis- und Spielepolitik kann man auf dem Handheldmarkt einiges an Anteilen gut machen, da der 3DS von Nintendo noch nicht so etabliert ist. Die Meldungen über in Entwicklung befindliche Spiele von Sony, Konami und anderen Herstellern lassen jedenfalls auf eine interessante Show hoffen.

Die Pressekonferenz von Sony könnt ihr euch am sehr frühen Morgen des 7. Juni hier ansehen, sie soll aber angeblich 5 Stunden dauern, und mit „sehr früh“ ist 2 Uhr nachts gemeint...

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Special vom: 06.06.2011
Autor dieses Specials: Michael Hambsch
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