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Vorschau: A New Challenger?
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appleIhr denkt, drei Konsolen wären schon zu viel am Markt? Ihr wollt, wie einige Spielentwickler, dass es zukünftig gar nur noch eine gibt? Nun, ich denke, das wird nicht passieren. Früher waren z.B. noch Atari, Sega, Hudson zusammen mit NEC, SNK und auch Bandai mit eigenen Konsolen und Handhelds am Start. Vier oder fünf wichtige Konsolen (plus noch einige Nischenprodukte) in einer Generation waren nicht so selten. Und selbst wenn die Hölle zufriert, und Nintendo, Sony und Microsoft sich auf einen Standard einigen sollten, wird es nicht lange dauern, bis ein Newcomer auf den Plan tritt und der stagnierenden Konkurrenz mit frischem Wind ordentlich einheizt. Das ist dann richtige, freie Marktwirtschaft, wie sie gedacht war.

Eine richtige Konkurrenz zu den großen Drei sollte zum Beispiel der Streaming-Dienst OnLive sein, bei dem man keine starke Hardware braucht, sondern „nur“ eine schnelle Internetverbindung mit gutem Ping. Das Geschäftsmodell konnte bisher jedoch nicht überzeugen, außerdem sind die aktuellen Konsolen inzwischen so günstig, dass sich so ein Streamingdienst einfach nicht lohnt – zumal man auf die Qualität der Internetverbindung oft keinen Einfluss hat.

Daran wird sich in diesem Jahrzehnt auch nichts mehr ändern, wenn sich mal ansieht, wie wenig sich in den letzten Jahren bei den Internet Service Providern getan hat, und wie viel größer und technisch besser Computer- und Konsolenspiele wurden. Auf dem Papier soll zwar überall in Deutschland bis 2020 ein Breitbandinternetverbindung zur Verfügung stehen, Angebote, die DSL über (Mobil-)Funk bieten, werden oft schon ab 3GB Datenmenge gedrosselt. Das ist heute  natürlich keine Alternative, schließlich hat man das schon mit zwei aktuellen Demos weg – das aktuelle XBLA-Spiel Dungeons & Dragons: Daggerdale hat schon eine Größe von 1,8 Gigabyte. Wenn die nächste Generation Konsolen dann endlich alle Spiele in 1080p-Auflösung darstellen kann, werden noch hochauflösendere und damit noch größere Texturen gebraucht. Spiele werden also immer größer, das Internet gibt das einfach nicht überall her. Von Serverausfällen und Hackerangriffen reden wir jetzt mal gar nicht.

googleDamit wäre auch Google schnell aus dem Rennen, sollten sich die immer mal wieder auftauchenden Gerüchte bewahrheiten. Eine Überraschung wäre es nicht, denn die allseits beliebte wie unbeliebte Datenkrake möchte ihre Tentakel schließlich in allem drin haben. Das neueste Produkt sind die Chromebooks. Die sind ungefähr genauso leistungsstark wie Netbooks, nur teurer und mit dem Chrome OS ausgestattet, bei dem – wer hätte es gedacht – auch nur alles über Streaming vonstatten geht. Es lebe die Cloud! Eine Google-Konsole würde zu 95% ebenfalls auf diesem Konzept basieren und damit die gleichen Probleme wie OnLive haben. Will man heutzutage aber mit einer Spielkonsole punkten, dann muss man sich aber ein wenig mehr einfallen lassen.

Auch Apple wird immer wieder mal als potentieller Neueinsteiger im Konsolengeschäft genannt, tatsächlich wäre es für die Firma aus Cupertino kein gänzliches Neuland. Denn 1996 steckte man zusammen mit Bandai einen Macintosh in ein Konsolengehäuse und nannte das Gerät Pippin. Dieses Konzept hatte zuvor auch bei den Amiga-Konsolen CDTV und CD32 nie so richtig Erfolg und funktionierte natürlich auch bei Apple nicht. Inzwischen hat man mit den iOS-Geräten iPod Touch, iPhone und iPad so einen großen Erfolg, dass sich ein zweiter Versuch auf Basis dieser Technologie anbieten würde. Mit Apple TV hat man sogar schon eine auf iOS basierende Set-Top-Box, welche die Grundlage einer Apple-Konsole bilden könnte.

Viele iPhone-Spiele, die mit Neigungssteuerung und/oder virtuellen Buttons funktionieren, würden sich auch für einen entsprechenden Controller anbieten, bei Spielen mit ausgefeilterer Touch-Steuerung wäre es natürlich etwas komplizierter. Um sich als Konkurrent zur nächsten Konsolengeneration behaupten zu können, würde iOS und ein hübsch designtes Gehäuse aber nicht ausreichen. Grafikpower und der Dualcore-Prozessor des iPad2 sind zwar im mobilen Sektor eine Hausnummer, für den großen Bildschirm reicht das aber nicht, wenn nicht irgendetwas innovatives, wie vor 5 Jahren die Bewegungssteuerung bei der Wii, dazukommt. Als reines Download- und Flashspeichersystem schon gar nicht – die PSP Go lässt grüßen.

Apple hält seine WWDC-Keynote heute (6.6.) übrigens fast zeitgleich zur Microsoft-Pressekonferenz,um 19 Uhr unserer Zeit. Einen Livestream scheint es jedoch nicht zu geben, von daher braucht man auch keine größeren Überraschungen zu erwarten - eventuell mit einer kleinen, nämlich einem etwas verbesserten iPhone 4.

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Special vom: 06.06.2011
Autor dieses Specials: Michael Hambsch
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