Ende 2008 brachte EA eine neue Marke an den Start. Mirror's Edge, entwickelt vom schwedischen Studio DICE, welches sich für die erfolgreiche Battlefield-Serie auszeichnet, war eine Mischung aus Jump'n'Run und Ego-Shooter. Als Runner in einer nahen Zukunft erledigte man heikle Botengänge über den hohen Dächern der Stadt. Das tolle Art-Design und das gelungene Gameplay, welches sich auch als Prince of Persia aus der Ego-Perspektive bezeichnen lässt, ließen das Spiel durchweg positive Kritik ernten. Leider ist es bei der Käuferschaft nicht so gut angekommen und um einen vermeintlichen zweiten Teil ist es sehr ruhig geworden. 

Mit der Veröffentlichung des iPads gab es als eines der ersten Spieletitel, dann auch eine Umsetzung für Apples Tablet und kurze Zeit darauf auch für das iPhone. Glücklicherweise hat man nicht einfach versucht, das Spiel eins zu eins umzusetzen, was angesichts der Touchscreensteuerung nur in die Hose hätte gehen können. Man entschied sich stattdessen zu einer Art Jump'n'Run. Heldin Faith sieht man hierbei von der Seite und wird mit einfachen Touchkommandos gesteuert. Ein Wischen zur Seite lässt sie loslaufen. Desto länger sie ungehindert läuft, desto schneller wird sie. Hindernissen weicht man aus, indem man nach oben oder unten wischt. Einige weitere einfache Kommandos lassen sie Gegner entwaffnen, Wallruns machen oder von Mauer zu Mauer springen. Hört sich simpel an, macht dank des gelungenen und herausfordernden Level-Designs aber eine Menge Spaß. 

Die Geschichte rund um die Runner, die als Informationsüberbringer in einer sterilen, von einem Regime unterdrückten Zukunft die letzte Hoffnung für die freie Meinung sind, wird leider nicht wie bei Mirror's Edge auf den Konsolen und dem PC in schicken Comics, sondern über Texttafeln während der Ladebildschirme erzählt. Da hätte mehr drin sein können. Die 3D-Grafik und der Sound sind dafür aber sehr gut geworden. Flüssige Animationen und ansehnliche Kulissen sorgen für die bewährte Mirror's-Edge-Atmosphäre. Die Suche nach versteckten Koffern und die Möglichkeit der Speedruns motivieren einen immer wieder dazu einen Level mehrmals anzugehen, um es perfekt zu beenden.

Das Spiel gibt es in zwei unterschiedlichen Versionen, einmal fürs iPad und einmal fürs iPhone. Getestet wurde es auf einem iPhone 3G, wo es sich bis auf gelegentliche Nachladeruckler gut spielen ließ. Auf neueren Geräte sollte es vermutlich problemlos laufen, auch die Ladezeiten werden dort wohl kürzer ausfallen.