Das
Technische Hilfswerk, kurz THW, ist eine weltweit einzigartige
Organisation. Seit dessen Gründung am 22. August 1950 dient es bundes-
und weltweit als nicht-militärische Zivil- und
Katastrophenschutzorganisation. In rondomedias gleichnamiger Simulation kann man mehr über die vielfältigen Einsätze erfahren und sie selbst hautnah miterleben.
Bevor
es losgeht, lohnt sich aber zunächst ein kurzer Abstecher in die
THW-Galerie. Hier erfährt man nämlich interessante Sachen rund um die
Geschichte des THWs und Infos zu den jeweiligen Fahrzeugen. So erfährt
man hier zum Beispiel, dass das THW am 22. August 1950 im Auftrag des
damaligen Bundesministers des Inneren, Dr. Gustav Heinemann, von Otto
Lummitzsch (der 1919 auch schon den Vorgänger des THWs, die Technische
Nothilfe, gründete) gegründet wurde. Wenige Jahre später hatte das bis
dahin nur in der Bundesrepublik tätige THW schon seinen ersten
Auslandseinsatz. Im März 1953 half es dabei die Folgen der
Sturmflutkatastrophe in den Niederlanden zu beseitigen.
Bis heute
folgten etliche weitere Auslandseinsätze. Darunter zum Beispiel der bis
heute größte Auslandseinsatz in Frankreich, wo im Jahr 2000 mehr als
1.500 THW-Helfer bei der Beseitigung von Schäden durch Winterstürme
halfen. Beinah genauso groß war auch der Einsatz Ende 2003 wo insgesamt
1.300 THW-Einsatzkräfte ca. 14 Tage gegen die Fluten in Südfrankreich
kämpften. Das THW war aber nicht nur im europäischen Ausland aktiv.
Im Jahr 2005 war es im Rahmen der UN-Friedensmission in Liberia im
Einsatz. 2004 waren sie im Raum des Indischen Ozeans, 2005 nach dem
Hurrikan Katrina in New Orleans, 2010 nach dem Erdbeben auf Haiti und
vom 13. bis 15. März 2011 mit 38 Helfern, drei Spürhunden und zwölft
Tonnen Material bei der Ortung und Bergung von Opfern des
Tõhoku-Erdbebens in Japan im Einsatz.
In Deutschland waren die insgesamt rund 80.000 ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks u.a. beim
Oderhochwasser 1997, Elbhochwasser 2000 (was mit 24.000 eingesetzten
Helfern auch der bisher größte Einsatz der war) und Elbhochwasser 2006
aktiv.
So abwechslungsreich die realen Einsätze des THWs sind, so vielfältig sind sie auch im THW-Simulator 2012.
Angefangen beim Entfernen umgefallener Bäume, über die Errichtung eines
Stegs zu einem von der Flut betroffenen Altersheim, dem Bergen mehrerer
Flutopfer mit einem Mehrzweckrettungsboot, bis hin zur Stabilisierung
verschiedener stark beschädigter und einsturzgefährdeter Gebäude,
erwarten einen zahlreiche Aufgaben, die auch das echte THW schon oft
geleistet hat.
Ebenfalls
recht realitätsnah ist das Vorgehen in den Missionen. Es ist nämlich
nicht damit getan, einfach nur die vielen originalgetreuen
Spezialfahrzeuge und Geräte wie etwa den LKW mit Ladekran, Kipplaster,
Gerätekraftwagen oder die Betonkettensägen, Hochwasserschutzwände und
Pontonbrücken zu bedienen (wobei man die etwa die Pontonbrücken ohnehin
nur per Maus an die richtige Stelle bugsieren muss). Auch die
Einsatzkräfte wollen gesteuert und zum Beispiel mit Warnwesten
ausgestattet und die Straße mit Pylonen abgesperrt werden. Leider
wiederholen sich die zwei zuletzt genannten Aufgaben in jeder neuen
Mission gleich mehrmals, so dass es auf Dauer lästig wird, mit jeder
einzelnen Person zum Gerätekraftwagen zu laufen um ihn mit der richtigen
Schutzbekleidung auszustatten. Doch das gehört nun mal zu einem
THW-Einsatz dazu – auch wenn es nervt.
Ansonsten bietet das Spiel, im Gegensatz zu vielen anderen
Simulatoren, reichlich Abwechslung. Ebenfalls lobenswert sind die
vertonten Missionsbriefings und das Übungsgelände, auf dem uns erst
einmal die Bedienung sämtlicher Fahrzeuge erklärt wird. Vor allem
letzteres ist bei Simulatoren ja leider eher die Seltenheit.
Technisch liegt der THW-Simulator 2012
ebenfalls über dem durchschnittlichen Simulator. Natürlich gibt es auch
hier einige Clippingfehler und die Physikengine lässt die Fahrzeuge
ebenfalls einige unrealistische Kunststücke vollführen. Dennoch sieht
das Ganze besser aus als bei zahlreichen anderen Genrevertretern,
wodurch der THW-Simulator 2012 sicherlich einer der besseren Simulatoren ist und für Freunde dieser Art Spiele durchaus interessant sein dürfte.