Richard Gold hat alles vorbereitet. Heute ist der Tag, an dem er sich das Leben nehmen wird. Der Strick liegt schon um seinen Hals, als sich ein dürrer Kater vor das Fenster setzt, interessiert glotzt – und Gold komplett aus dem Konzept bringt. Als dann der Kater auch noch bei Gold einzieht, weil der einen großen Fernseher hat, ein „extremst“ weiches Bett und pünktlich Essen serviert, beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, von denen zumindest einer ganz fest an ein Happy End im Leben glaubt.
Ein Mann, der sterben will. Ein Kater, der ein Zuhause sucht. Eine berührende und zugleich urkomische Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft und den Weg zurück ins Leben.

Autoren von Frankie sind Jochen Gutsch und Maxim Leo. Während der 1971 in Berlin geborene Gutsch Spiegel-Journalist ist und für seine Arbeiten schon den Theodor-Wolff-Preis und den Henri-Nannen-Preis erhalten hat, war Maxim Leo jahrelang als Reporter bei der Berliner Zeitung beschäftigt. Beide haben aber auch bereits Erfahrungen als Buchautoren gesammelt. Leo hat für seine Familiengeschichte Haltet das Herz bereit den renommierten europäischen Buchpreis gekriegt und Gutsch war mit Es ist nur Phase, Hase über ein Jahr lang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Zudem wurde sein Buch auch fürs Kino verfilmt.

Der Roman Frankie ist nun aber ihre erste gemeinsame Arbeit. Und was für eine das geworden ist. Bereits alleine die Idee, die Geschichte nicht etwa aus der Sicht des Menschen, sondern aus der des Katers Frankie zu erzählen, ist schon recht ungewöhnlich. Das Frankie dann auch noch reden und sich so mit den Menschen unterhalten kann (was er u. a. ebenfalls in Interviews für die Buch-Promotion getan hat) ist selbstverständlich noch einmal eine zusätzliche Besonderheit.
Natürlich entstehen aus dieser Konstellation zahlreiche lustige Dialoge und Momente. Und obwohl Frankie so zu einem sehr unterhaltsamen Roman wird, ist er dennoch kein Comedy-Buch, sondern hat ebenso ernste Seiten. Schließlich will sich Richard Gold am Anfang das Leben nehmen, woran er nur gehindert wird, weil der Kater plötzlich vor seinem Fenster steht. Auch später gibt es immer wieder Situationen, in denen die Einsamkeit Golds und dessen Perspektivlosigkeit nach dem Tod seiner Frau thematisiert werden.
Mit anderen Worten werden hier Depressionen und Suizid-Gedanken angesprochen, was man in einem solchen Roman zunächst nicht vermutet. Allerdings haben Gutsch und Leo dies auf hervorragende Art und Weise getan und dem Ganzen, trotz allen Humors, auch die notwendige Ernsthaftigkeit gegeben.

Mit 190 Seiten wirkt der Roman für so manchen sicherlich etwas knapp bemessen. Doch wenn man ihn gelesen hat, muss man sagen, dass die Länge genau richtig gewählt wurde. Die Autoren haben absichtlich auf „Füllmaterial“ verzichtet und stattdessen eine flüssig zu lesende Geschichte geschrieben, in der immer irgendetwas passiert und einen so für die Zeit durchgehend gut unterhält.

Fazit:
Frankie ist ein gut zu unterhaltsamer Roman, der Humor und Ernsthaftigkeit perfekt miteinander kombiniert. Lesenswert macht das Buch vor allem die ungewöhnliche Sichtweise aus der Perspektive eines Katers, durch die so manche amüsante Situation entsteht.

Zu erwerben gibt es Frankie für 13,00 Euro (bzw 10,99 Euro als e-book) bei Amazon, beim herausgebenden Penguin Verlag oder im Buchhandel.

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