Flucht aus der Würfelwelt Wer unser Stromausfall-Special regelmäßig verfolgt, wird die Würfelwelt-Romane kennen. Sowohl Teil Eins als auch Teil Zwei haben wir hier vorgestellt. Nun ist seit einiger Zeit der dritte und finale Teil der Roman-Sage draußen, und selbstverständlich wollen wir euch auch diesen ein wenig genauer vorstellen. ACHTUNG! In der nun folgenden Rezension werden viele Informationen über die ersten beiden Bücher verraten. Wer diese noch nicht gelesen hat, sollte hier aufhören diese Rezension zu lesen – außer er möchte sich den Spaß nehmen.
Wie in den ersten beiden Würfelwelt-Romanen ist auch in Flucht aus der Würfelwelt wieder der junge Marko der "Held" der Geschichte. Nachdem er geholfen hat, Amelies Vater, der sie und ihre Mutter jahrelang missbraucht hat, in Untersuchungshaft zu bringen, ist er nun wieder in Gefahr. Auf Anraten des Psychiaters Dr. Johansson sitzt er in einer Psychiatrie, wo seine Wahnvorstellungen, er sei tatsächlich Teil seines Lieblingsspiels Minecraft, behandelt werden sollen. Dr. Johansson ist allerdings mitnichten der sorgenvolle Arzt, der er vorgibt zu sein. Vielmehr spielt er ein hinterhältiges Spiel, bei dem Marko der Leidtragende ist. Dieser befindet sich wieder einmal in seiner eigenen Welt, der Würfelwelt, und versucht dort sowie aus den Fängen des Psychiaters zu entkommen. Zu Hilfe kommt ihn dabei seine Freundin Amelie, die sich bis dahin mit ihrer Mutter vor ihrem Stiefvater versteckt, da dieser angeblich aus der Untersuchungshaft entflohen sei. Als sie herausfindet, dass dies gar nicht stimmt, macht sie sich auf, Marko zu retten.
Wie und ob ihr dies gelingt, verrate ich an dieser Stelle aber natürlich nicht – um das herauszufinden musst Du das Buch schon selber lesen. Es sei aber gesagt, dass die Story wieder sehr gut geschrieben ist und vor allem Minecraft-Fans wieder einmal voll auf ihre Kosten kommen werden. Man merkt dem Inhalt der Geschichte an, dass sich der Autor Karls Olsberg zwischen den Büchern immer weiter mit dem Thema Minecraft auseinandergesetzt hat, was der Genauigkeit der Würfelwelt und dem, was Marko in ihr erlebt, zu gute kommt. Leseprobe:
Einsam und verlassen, mit leerem Inventar, stehe ich auf einem schmalen Sandstrand am Ufer eines Meeres. Links von mir erhebt sich das Gelände in grünen Treppenstufen. Bäume mit schwarzweißen Pixelstämmen wachsen dort, die Blätter in ordentlichen Würfeln angeordnet. Es kommt mir vor, als sähe ich die Würfelwelt zum ersten Mal. Dabei war ich schon einmal hier! Genau genommen schon oft. Dies ist exakt die Stelle, an der ich mich wiederfand, als ich in der Würfelwelt aufgewacht bin, ohne zu wissen, wer ich bin und wie ich hierher kam.
Wie kann das sein? Ich habe diese Welt doch eben erst erschaffen, mit dem magischen Amulett Auryn, das nun unerreichbar auf dem Grund des Würfelmeers liegt! Andererseits sind mir schon so viele seltsame Sachen passiert, dass mich diese Merkwürdigkeit kaum noch wundert. Immerhin befinde ich mich auf einer abenteuerlichen Reise in meinem eigenen Kopf. Da ist alles möglich.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als diese Version der Minecraft-Welt zu erkunden und zu hoffen, dass ich irgendwo einen Ausgang finde.
Als ich den Hügel hinauf hüpfe, entdecke ich ein weißes Kastenschaf, genau wie damals. Am Rand einer Wüste gackert ein Huhn, das ein Ei gelegt hat. Ich lasse das Ei in mein Inventar ploppen und überquere die Sandfläche. Es gibt kein Anzeichen dafür, dass vor mir schon jemand hier war. Nachdem ich den Ausläufer eines steilen Gebirges umgehe, erreiche ich eine hügelige Landschaft. Das Gelände sieht immer noch genauso aus wie bei meiner ersten Erkundung, doch die Hütte, in die ich damals vor den Zombies und Skeletten flüchtete, existiert nicht.
Noch eine kurze Info: Wie die beiden ersten Würfelwelt-Romane sollte auch Flucht aus der Würfelwelt den Untertitel "Ein Minecraft-Roman" erhalten. Jedoch hat der Autor bzw. der Hersteller Greatesspace genau zum erscheinen des dritten und finalen Würfelwelt-Romans ein schreiben von Mojang erhalten, in dem ihm bzw. ihnen die Verletzung von Markenrechten vorgeworfen wurde. Nach einer kurzen Korrespondenz mit Mojang wurde daraufhin zunächst die Auslieferung Auslieferung aller drei Würfelwelt-Romane gestoppt, und die Cover geändert. Auf denen gibt es nun statt dem Begriff „Minecraft-Roman“ nur noch „Computerspiel-Roman“ zu lesen und selbst erstellte Grafiken zu sehen. Am eigentlichen Inhalt änderte sich allerdings nichts, so das Fans des Klötzchenspiels auch in den überarbeiteten Ausgaben viel Freude haben werden.
Fazit: Flucht aus der Würfelwelt ist nicht nur ein guter Minecraft-Roman, sondern der perfekte der Würfelwelt-Geschichte. Man merkt dem Autoren die Freude die er beim schreiben hatte, in jeder Zeile an, was sich natürlich auch auf den Leser positiv auswirkt. Wer die beiden ersten Teile noch nicht gelesen hat,empfehle ich dies schnellst möglich nachzuholen und sich dann auf den krönenden, spannenden Abschuss der Geschichte um Marko und seine Würfelwelt zu freuen. |