Seit der ersten Ausgabe gehört das WASD-Magazin (dank der Unterstützung von Christian Schiffer) zum festen Bestandteil dieses Stromausfall-Specials. Klar, dass wir euch dann natürlich auch die vor kurzem erschienene vierte Ausgabe nicht vorenthalten wollen, und diese nun an dieser Stelle einmal genauer präsentieren.
Für alle, die bisher noch nie etwas vom WASD-Magazin gehört haben, wollen wir aber zunächst einmal einen kleinen Überblick darüber verschaffen, was das WASD-Magazin überhaupt dazu befähigt in diesem Special immer wieder vorgestellt zu werden. Schließlich geht es hier ja eher um Bücher zum Thema Videospiele bzw. um Romane, die auf Videospielreihen basieren, und nicht um irgendwelche Magazine. Das ist natürlich richtig und trotzdem hat die WASD hier ihre Daseinsberechtigung. Beim WASD-Magazin handelt es sich nämlich mitnichten um irgendeines von den etlichen in den Kiosk ausliegenden Videospielmagazinen, in denen sich ein Test an den anderen reiht. Die WASD ist ein etwas (was allerdings gehörig untertrieben ist) anderes Videospiel-Magazin. Das macht sie nicht nur in ihrem Äußeren deutlich – seit der ersten Ausgaben erscheint die WASD im Bookzine-Format, einer Mischung aus Buch und Magazin – sondern auch in ihrem Inhalt und deren Verantwortlichen.
Christian Schiffer, seines Zeichens Herausgeber des WASD-Magazins, hat für sein Spielemagazin nämlich kein festes Autoren-Team engagiert, sondern lässt die in Essay-Form geschriebenen Texte immer von anderen Autoren schreiben. Diese müssen nicht einmal professionelle Spieleredakteure oder besonders Gaming-affin sein, auch Blogger oder Autoren die sonst vorzugsweise fürs Feuilleton schreiben, dürfen hier ihre Meinung über Games kundtun.
Das einzige, woran sie sich dabei halten müssen ist das vorgegebene Thema. Denn wie in jeder WASD-Ausgabe steht auch diesmal wieder ein Hauptthema als Überschrift fest, an das sich die Autoren halten müssen – wie sie das machen bleibt allerdings wieder ganz ihnen überlassen. Und so wird das aktuelle Thema "Zukunft" auch wieder auf verschiedenste Weisen angegangen. Michael Schulze von Glaßer fragt sich in 'Call of Commerce' zum Beispiel ob es irgendwann völlig werbefinanzierte Spiele geben wird und wenn ja, wie diese aussehen würden. Rudolf Inderst und Johannes Köller zählen hingegen die Vor- und Nachteile von Laserkanonen auf und schreiben warum sie diese entweder mögen (Köller) oder verabscheuen (Inderst). Es wird aber auch über die momentan riesige Welle an Indie-Games und deren 'jungen Wilden' geschrieben – samt Interviews mit Jonatan Söderstrom (Macher von Hotline Miami), Benjamin Rivers (Home), Kan Gao (To The Moon), Bennett Foddy (QWOP) und Robert Boyd (Ctulhu Saves The World). Marcus Bösch zeigt uns hingegen viel lieber wie die Zukunft mit Spielen aussieht, die dank Sensor-Technik alles messen und Benedikt Plass-Flessenkämper sowie Sebastian Weber listen ein paar Dinge und Gagdets auf, die uns Gamern zwar versprochen aber nie herausgebracht wurden, oder aber sich nie durchsetzen konnten (wie etwa die Laser-Disc oder das interaktive Spiel).
Neben diesen zukunftsaffinen Texten (von denen es natürlich noch einige mehr gibt und die allesamt sehr interessant sind) gibt es im zweiten Teil des Magazins aber auch wieder ein paar Texte, die nichts mit diesem Thema zu tun haben. Im Abschnitt 'Spiele' wird zum Beispiel über mehr oder weniger aktuelle Spiele geschrieben – aber nicht so wie man es vielleicht vermuten würde. Anstatt normalen Rezensionen schreiben hier nämlich wieder Leute über GTA V und Beyond: Two Souls, die mit solchen Spielen eigentlich nicht viel am Hut haben oder normalerweise nie etwas darüber schreiben. Sehr interessant und wirklich unterhaltsam. Auch die Texte der 'Spielwiese', dem dritten und zugleich letzten Teil der aktuellen WASD, sind sehr interessant. Hier gibt es auf 47 Seiten Texte die mit dem übergeordneten Thema Zukunft nichts zu tun haben. Unter anderem wird hier von Joachim Friedmann der Frage nachgegangen ob man Geschichten wirklich spielen kann. Zudem gibt es hier auch wieder neue "Karten" des Quartetts der Videospiel-Skandale (welches man auch nun übrigens auch in echter Quartett-Form bestellen kann). Insgesamt kommt die vierte Ausgabe des WASD Magazins so auf stattliche, prallgefüllte und natürlich werbefreie 206 Seiten, von denen wirklich jede einzelne lesenswert ist.
Wer Interesse an dem außergewöhnlichen Gaming-Magazin hat, kann sich die aktuelle WASD zu einem Preis von 15,90 € (normale Ausgabe) bzw. 19,90 € (Förderausgabe mit der man Christian Schiffer finanziell ein wenig unter die Arme greift) kaufen. Auf der Site gibt es zudem auch noch die Möglichkeiten ein Abo über die nächsten zwei Ausgaben abzuschließen, sich das Quartett oder eines der streng limitieren WASD-Poster zuzulegen. |