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Das riesige Warcraft-Universum von Blizzard kann man auch als Comicfan genießen. „Fremder in einem
fremden Land“ ist der erste Band der dreiteiligen Reihe. Für die grafische
Darstellung war in erster Linie Ludo Lullabi zuständig, um die Geschichte kümmerte sich der
US-amerikanische Autor und Zeichner Walter Simonson, der schon bei einigen
namenhaften Buchserien von Tolkien, DC-Comics und Marvel-Comics mitwirkte.
Bereits bei der kurzen Vorstellung der Beiden zu Beginn des Buches, war
interessant zu erfahren, wie sie sich an das gemeinsame Projekt mit Blizzard
heranwagten. Ludo Lullabi inspirierte sich unter anderem durch die
Videospielwelt in World of Warcraft, während sich Walter Simonson nur kurz
darin aufhielt und sich eher mehr auf Geschichten aus dem gesamten Universum befasste.
Das Buch erzählt die Story
eines Menschen, vorerst noch genannt „LoGosh“, der jegliche Erinnerungen an
seine Vergangenheit vergessen hat und an der Küste von Durotar strandet. Da er
sich mitten im Land der Orcs befindet, wird er auch sofort vom
Gladiatorenmeister Rehgar aufgegabelt. Dieser hat erst unlängst seinen besten
Gladiator verloren und sucht daher Ersatz für sein Team. Zusammen mit dem
Nachtelf Broll Bärenfell und der Blutelfe Valeera Sanguinar kämpft LoGosh für
Rehgar in der berühmten Gladiatorenarena in Düsterbruch. Trotz ihrer
Außenseiterrolle gewinnt Rehgars Gruppe das Turnier der Gladiatoren und bringt
ihm eine Menge Ruhm und Geld ein.
Unmittelbar nach dem Triumpf
schließt der Gladiatorenmeister ein sehr gutes Geschäft ab und verkauft die
Blutelfe aus seiner Mannschaft. Als Ersatz begibt er sich mit den übrigen
beiden Kämpfern nach Donnerfels, der Taurenstadt. Nach ihrer Ankunft
beschließen Broll und LoGosh die verlorenen Erinnerungen des Menschen
wiederzufinden und aus den Fesseln ihres Unterdrückers zu fliehen. Nach einem
spannenden Kampf gegen einen Elementar in einer Höhle gelingt es ihnen, auf dem
Rücken eines Hippogryphen zu entkommen. Zusammen machen sie sich auf ins
Eschental, um weitere Information über LoGosh zu bekommen. Mit der Zeit erfährt
man, dass auch Brolls Vergangenheit einen Schicksalsschlag mit sich brachte,
von dem er sich bisher noch nicht erholte.
Valeera bleibt unterdessen
nicht lang in den Fängen ihres neuen Besitzers, sondern entkommt relativ rasch,
um die Verfolgung ihrer ehemaligen Mitstreiter aufzunehmen. Zum einen merkt
man, dass sie als Team zusammengewachsen sind, zum anderen hat sie erfahren,
dass ein Meuchelmörder beauftragt wurde, LoGosh zu eliminieren. Völlig unwissend
erleben Broll und LoGosh währenddessen packende Abenteuer. Zusammen mit einer
Truppe Nachtelfen besiegen sie eine übermächtige Horde an Orcs, Broll
durchschreitet den „Smaragdgrünen Traum“ um ein Artefakt seiner Vergangenheit
zu reinigen, welches für seine innerliche Verderbtheit verantwortlich ist und Dank
der legendären Magierin Jaina Prachtmeer erfährt LoGosh endlich seine wahre
Identität. Soviel sei gesagt: Seine Rolle in der Welt von Azeroth ist jedem
bekannt, der sich nur ein bisschen mit der Geschichte Warcrafts oder dem Spiel
befasst hat. Doch auch dann ahnt er noch immer nicht, dass er eigentlich in
große Gefahr schwebt. Der Assassine ist schließlich immer noch auf dem Weg…mit
der Blutelfe Valeera im Nacken…
Fazit:
Mir als Spieler von World of Warcraft und großem Fan des gesamten
Universums hat die Comicumsetzung sehr gut gefallen. Warcraft bietet einfach
sehr viele, spannende Charakter, deren Hintergrundgeschichten eine packende Story
bieten können. Trotz der vielen Romane und Spiele, die Geschichten aus Azeroth
sind längst noch nicht alle erzählt. Wer das Spiel kennt, dem sind
wahrscheinlich sämtliche Schauplätze bekannt, daher wirkt die grafische
Darstellung durchaus vertraut. Aufgrund des spannenden Abenteuers der
Gladiatorentruppe ist das Buch auch reinen Comicfans, die bisher nicht mit der
Warcraft-Marke in Berührung kamen, zu empfehlen.
Abschließend möchte ich noch den deutschen Verlag Panini für die
wirklich tolle Qualität des Buches loben. Dieses ca. 170-seitige Hardcover, voller
wunderschöner Zeichnungen und einer angenehm hochwertigen Papierqualität, ist
wirklich beeindruckend für einen Comic.