Vor kurzem haben wir euch im Rahmen dieses Specials bereits einmal das RETURN-Magazin im Groben vorgestellt. Ab sofort werden aber auf jede neue Ausgabe einen genaueren Blick werfen und euch sagen, ob sich deren Kauf lohnt. Den Anfang macht die kürzlich erschienene Ausgabe 20.
Wer die RETURN noch nicht kennen sollte: Die Return ist ein reines Retro-Magazin, das sich voll und ganz den alten Konsolen und Heimcomputern verschrien hat, speziell denen der 8-Bit-Generation. Dabei blicken die Macher rund um den Herausgeber Frank Erstling aber nicht nur zurück, sondern zeigen auch, dass die Retro-Szene heute noch aktiv ist und sogar immer wieder neue Spiele für die alten Perlen erscheinen.
Titelthema der zwanzigsten Ausgabe ist Horror in Computer- und Videospielen.
Dabei wird das Thema auf vielfältige Art und Weise angegangen. Neben verschiedenen Reviews zum allerersten Splatterhouse-Spiel, Wanpaku Graffiti, das am 31. Juli 1989 von Namco exklusiv für Nintendos Famicom veröffentlicht wurde, dem Philipps G7000 und G7400 Titel Nightmare, sowie dem Survival-Horror-Spiel Haunted House (Atari 2600), gibt es auch einen Rückblick auf die Spieleschmiede Horror Soft. Der aus Adventure Soft hervorgegangene Spielentwickler versorgte die Spieler von 1989 bis 1992 mit insgesamt vier Horrorspielen. Die wohl bekanntesten und in dem Artikel auch thematisierten Spiele waren dabei zweifelsfrei die beiden Elvira-Spiele, bei denen die 1954 erstmals im TV zu sehende Vampir-Lady Elvira nicht nur namensgebend, sondern auch Hauptprotagonistin war. In dem Artikel wird genau deren Geschichte und die der Spiele beschrieben, was höchst interessant ist.
Das war es aber immer noch nicht mit dem Thema Horror. Auf den weiteren Seiten wird nicht nur die Frage beantwortet, wie das Horror-Genre überhaupt funktioniert und welche Besonderheiten den Unterschied zwischen gelungenen Bildschirmgrusel und einem lächerlichen Rohrkrepierer ausmachen, sondern auch noch eine wunderschöne Pixel-Kunst-Galerie – The Art of 8-Bit – präsentiert.
Neben dem großen Thema Horror gibt es auf den insgesamt 78 Seiten aber auch noch viele weitere Themen. Neben aktuellen Terminen zu Retro-Veranstaltungen sowie zum Thema passende News, gibt es unter anderem auch noch einen Rückblick auf die vergessenen Helden der 8-Bit-Ära. Hier trifft man zum Beispiel auf so illustre Charaktere wie Pitfall Harry, Alex Kidd oder Sky Skipper, die alten Zocker-Hasen bestimmt alle noch etwas sagen dürften, ansonsten aber leider beinahe in der Versenkung verschwunden sind. Zu allen ehemaligen Helden gibt es einen kleinen Text sowie einen Screenshot. Ohnehin muss man sagen, dass im ganzen Magazin eine hohe Anzahl an Bildern und Screenshots vorzufinden sind, was das ganze recht farbenfroh erscheinen lässt.
Zwei der buntesten Seiten sind dabei sicherlich die, auf denen eine ganze Reihe an ColecoVision-Spielen anhand mehreren Bildern gezeigt werden.
Dass das RETURN-Magazin nicht nur zurückblickt sondern auch zeigt, was es an aktueller Software für die alten Konsolen gibt, wurde eingangs bereits erwähnt. Eines dieser neu erschienenen Spiele ist zum Beispiel RGB für den Atari XL/XE, welches von den Redakteuren natürlich auch genauer unter die Lupe genommen wurde. Selbiges gilt auch für den Bericht über die Jahreshauptversammlung 2014 des Atari Bit Byter User-Clubs, über die ebenfalls über mehrere Seiten hinweg berichtet wird.
Neben News, Reviews und Berichten gibt es in der aktuellen RETURN auch ein paar Interviews zu lesen. Hierfür wurde neben David Slye, seinesgleichen Mitbegründer von Dynamix, dem ersten großen Indie-Entwickler der in den 80ern unter anderem die Spieleperle Stellar 7 erschaffen hat, auch die Band Honey interviewt, einer Elektropop-Gruppe, die den C64 als offizielles Bandmitglied angibt.
Obwohl beide Interviews vollkommen unterschiedlich sind, sind sie doch sehr informativ und kurzweilig, weshalb es Spaß macht, sie zu lesen.
Dies gilt auch für den Rückblick auf 25 Jahre Amiga Joker sowie die beiden letzten Artikel, die sich auf mehreren Seiten zum einen dem Spiel Zaxxon (ein Spiel das 1982 von Sega herausgebracht wurde und das durch mehrere Features, die es bis dato so noch nie gegeben hatte, aufgefallen ist) sowie das 1998 für die PlayStation erschienene 3D-Horror-Advengure Echo Night (womit sich auch der Kreis des Titelthemas schließt) widmen. Zudem gibt es noch ein paar weitere Artikel, auf die ich hier aber nicht weiter eingehe. Schließlich soll nicht alles verraten werden.
Was verraten werden kann, ist, dass diese Ausgabe wie auch jede andere über eine Atari- und eine C64-Heftdisk verfügt.
Auf der Atari-Heftdisk sind neben verschiedenen Games auch eine Demo von Fischtro, bei der der bekannte Helene-Fischer-Song Atemlos als POKEY-Version zu hören ist. C64-Jünger dürfen sich hingegen über Intros (u.a. von Artstate), Demos und mehrere Spiele freuen. Beide Disks stehen als Image auf der RETURN-Site zum Download bereut. Fazit:
Die aktuelle RETURN ist ein absolutes Muss für jeden Retro-Fan. Nicht nur das Titelthema Horror in Computer- und Videospielen wird auf vielfältige Art thematisiert, auch die restlichen Artikel bieten allerlei interessante Dinge, die Nostalgiker nahezu verschlingen werden. Die 5,50 Euro, die die RETURN kostet, sind also mehr als gut investiert.
Wer jetzt Interesse an dem Retro-Magazin bekommen hat, kann sich die RETURN als Einzelausgabe oder im Abo zu einem Preis von 5,50 € pro Ausgabe (plus Versandkosten) auf der offiziellen Webseite kaufen. |