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Kurz vorgestellt: The Plane Effect
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yugibanner


emperorKryptische Puzzlespiele gibt es im Indie-Bereich nicht erst seit Limbo wie Sand am Meer und qualitativ liegt die Messlatte mit Titeln wie Inside, The Return of the Obra Dinn oder Braid extrem hoch. Auch The Plane Effect möchte von diesem Kuchen ein Stück abbekommen und schickt einen Büroarbeiter auf seinem Nachhauseweg durch eine Welt voller kafkaesker Ereignisse.

Eine greifbare Story suchen wir in The Plane Effect leider vergeblich. Unser Büroangestellter bleibt namenlos und hat auch sonst keine charakterlichen Eigenschaften. Er beginnt seinen Weg nach der Arbeit und um ihn herum passieren merkwürdige Dinge, die ihn in fremde Welten ziehen und von dort wieder ausspucken. All dies hat keinen Einfluss auf ihn und er geht stoisch seinen Weg. Es mag sein, dass die Entwickler sich eine tiefgehende, symbolische Story ausgedacht haben, die aber leider zu keinem Zeitpunkt vermittelt wird. Dadurch wirkt The Plane Effect einfach nur prätentiös.

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Visuell hält man sich an die Norm der minimalistischen schwarz/weiß-Optik, die durch ein paar Farbeinlagen akzentuiert wird. Das passt zur Atmosphäre des Titels, aber leider ist durch die stilisierte Darstellung der Welt selten erkennbar, welche Objekte unser Protagonist aufsammelt oder mit was er interagieren kann. Ein Inventar, in dem man sich anschauen könnte, welche Gegenstände man mit sich führt, gibt es nicht. So verkommen die Rätseleinlagen in den meisten Fällen zu bloßem Herumprobieren, in welcher Reihenfolge man mit Objekten interagieren muss. Das haben auch die Entwickler erkannt, weswegen es neben einem Hilfesystem, bei dem man Hinweise in Form von Piktogrammen bekommt, auch einen komplett geführten Modus, bei dem jeder einzelne Schritt angezeigt wird. Das Schwerste an den Rätseln ist in der Regel, die Objekte ausfindig zu machen, mit denen man überhaupt interagieren kann.

Um aber wirklich zu frustrieren, hat sich The Plane Effect etwas Besonderes einfallen lassen. Hin und wieder gibt es Geschicklichkeitspassagen, bei denen man über Plattformen springen oder - der schlimmste Abschnitt des Spiels - mit einer Draisine an Sicherheitskameras und Monstern vorbeifahren muss, ohne entdeckt zu werden. Die schwammige Steuerung ist für keinen dieser Abschnitte geeignet, bei Sprüngen wird kein Schatten unter der Hauptfigur angezeigt und jede dieser Sequenzen endet in Frust. Außerdem dauern sie jedes Mal viel zu lange an und sorgen dafür, dass man das Spiel genervt unter- wenn nicht sogar komplett abbricht.

Positives gibt es immerhin beim Sound zu vermelden. Während im Hintergrund stimmungsvolle Synth-Klänge spielen, hallen vor allem unsere Schritte durch die Einsamkeit der Level. Das erzeugt durchaus eine spannende und bedrückende Atmosphäre, die in einem besseren Spiel gut aufgehoben wäre.



Fazit:
The Plane Effect orientiert sich grafisch an Genre-Größen wie Inside oder Limbo, schafft es spielerisch aber nicht an diese Titanen heranzukommen. Die Rätsel bestehen hauptsächlich aus dem Suchen nach der richtigen Reihenfolge von Interaktionen und die schwammige Steuerung sorgt in den viel zu lang andauernden Geschicklichkeitspassagen für unendlichen Frust, der einem das Spiel komplett verleiden kann. Atmosphärisch kann der Titel zwar durch einen guten Sound und die passende Grafik überzeugen, aber die nicht vorhandene Story und die komplett emotionslose Hauptfigur sorgen dafür, dass man kaum einen Grund hat, dem Frust zu trotzen und The Plane Effect zu beenden.

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Special vom: 22.09.2021
Autor dieses Specials: Kai Wommelsdorf
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