RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 376 Specials. Alle Specials anzeigen...
Specials Eventspecials

Kurz vorgestellt: Dredge
«  ZurückIndexWeiter  »

Auf den ersten Blick sieht Dredge wie eine herkömmliche Fischerei-Simulation mit eigentümlicher Optik aus. Schließlich spielen wir sogar einen Fischer, der nach erlittenem Schiffbruch auf der Insel Großmark landet, auf der er auch direkt die Nachfolge des verschwundenen, ortsansässigen Fischers übernimmt. Ausgestattet mit einem alten Kahn und ebenso altem Equipment begeben wir uns auch ohne große Umschweife wieder auf Hohe See, um unsere Angel auszuwerfen und das Dorf mit dem dringend benötigten Fisch auszustatten und gleichzeitig unsere (sehr übersichtlichen) Schulden für das Boot bezahlen zu können. Doch wer das Spiel ein wenig länger spielt, wird schnell feststellen, dass das Debüt-Spiel des vier Mann/Frau starken, neuseeländischen Indie-Entwicklerstudios Black Salt Games wohl doch keine so herkömmliche Simulation ist.

Denn wenn wir nach unseren Ausflügen aufs Meer mit den Bewohnern von Großmark und den umliegenden Inseln sprechen, erfahren wir immer mehr über mysteriöse Geschehnisse, die hier geschehen. Spätestens, wenn wir während eines Angeltrips eine Fisch-Anomalie aus dem Meer ziehen und der Fischverkäufer ganz heiß auf diesen und weitere dieser seltsam aussehenden Fische ist, wissen wir, hier stimmt tatsächlich etwas nicht. Wenn wir dann irgendwann nachts auf dem Meer unterwegs sind, liegt nicht nur ein undurchdringlicher Nebel über dem Wasser, es tauchen auch plötzlich Schiffe aus dem Nichts auf und riesige, leuchtende Fische jagen uns.

Fischfang gepaart mit Tetris
Unsere Aufgabe ist es nun, herauszufinden, was für seltsame Dinge hier vorgehen. Immerhin könnten sie für uns gefährlich sein, denn was mit unserem Vorgänger genau passiert ist, möchte uns nicht einmal der Bürgermeister sagen.
Jedoch ist es nicht ganz einfach, den Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Die Inselwelt, die aus fünf verschiedenen Inselgruppen besteht, ist nämlich recht umfangreich. Da unser Kahn leider nur über einen sehr schwachen Motor verfügt, ist es uns zunächst kaum möglich, Hinweisen nachzugehen. Aus diesem Grund dürfen wir unseren Job auch nie vernachlässigen. Schließlich können wir durch den Verkauf der Fische an Geld gelangen, das wir dann wiederum bei der Schiffbauerin für neue Ausrüstung wie stärkere Motoren, helleres Licht oder auch bessere Angeln und Fangnetze ausgeben können. Noch schneller gelangen wir an Geld, wenn wir für die Bewohner der Inseln Aufgaben erledigen. Meist geht es darum, irgendwelche Fische zu fangen oder Baumaterialien wie Holz oder Schrott, welche wir an Schiffswracks im Meer finden, zu sammeln.
Angeln und das Aufsammeln von Baumaterial, funktioniert dabei auf die gleiche Art und Weise: Nachdem wir einen entsprechenden Platz gefunden haben (im Fall der Fische sehen wir kleine Schwärme herumschwimmen, während im anderen Fall zum Beispiel Holz an der Oberfläche zu sehen ist) werfen wir die Angel bzw. die Winde aus. Anschließend startet jeweils ein Minispiel, in dem wir im richtigen Moment eine Taste drücken müssen, um einem Hindernis auszuweichen. Schaffen wir dies, ziehen wir den Fang schneller an Bord. Schaffen wir es nicht, verlieren wir den Fang hingegen nicht etwa, stattdessen dauert es einfach länger bis wir ihn nach oben gezogen haben. Zum Abschluss müssen wir den Fang nur noch auf dem Schiff verstauen. Allerdings ist das nicht so einfach, wie es sich anhören mag. Unser Boot verfügt nämlich nur über einen begrenzten Raum, der anhand von Quadraten aufgeteilt ist. In diese Quadrate müssen wir die Fische (bzw. das Baumaterial) verstauen, wobei jede Fischart eine andere Form hat. Durch Drehen und Wenden müssen wir nun versuchen, den Fang möglichst effizient unterzubringen. Wer früher viel Tetris gespielt hat, hat hier also einen gewissen Vorteil, denn im Prinzip ist es genau dasselbe.

Subtiler Horror
Das Spielprinzip ist damit eigentlich auch schon erläutert, was aber nicht bedeutet, dass es nichts mehr zum Spiel zu sagen gibt. Ganz im Gegenteil. Sehr gut gefallen hat mir persönlich zum Beispiel der Mix aus Simulation, Adventure und Horror. Denn auch wenn letzteres zwar nicht auf dem Level von echten Horror-Spielen anzusiedeln ist, ist die Gefahr, die gerade in der Nacht auf Hoher See lauert, doch so bedrückend, dass man ganz automatisch versucht, immer vor Einbruch der Dunkelheit wieder im sicheren Hafen anzulegen. Ebenfalls zu gefallen weiß auch das eigentümliche Design der Charaktere, wobei hier nicht nur deren optisches Erscheinungsbild, sondern auch deren Charakter gemeint ist. Im Prinzip trifft man im gesamten Spiel niemanden an, der einem nicht skurril und auf die eine oder andere Art rätselhaft erscheint.
Zu guter Letzt wäre da noch die Sound-Untermalung, die mit ihren mysteriösen Klängen die Stimmung sehr gut begleitet. Schade ist nur, dass es keine Synchro gibt. Gerade bei den skurrilen Charakteren wäre es doch schön gewesen, diese auch sprechen zu hören.


Fazit:
Mit Dredge legt das kleine Indie-Studio Black Salt Games ein imposantes Debüt hin, das nicht nur mit seinem Mix aus Simulation, Adventure und Horror (wobei der Horror hier eher subtil dargestellt wird), sondern vor allem auch mit der interessanten Grafik und seinen skurrilen Charakteren punktet.
Das Gameplay ist dabei zwar recht simpel und repetitiv, da das Spiel aber nur gute acht Stunden geht, wird einem dennoch nicht langweilig, was auch daran liegt, dass man stets Fortschritte erlebt und so nicht nur sein Boot immer weiter aufbessert, sondern eben auch den mysteriösen Geschehnissen, die in dieser Welt passiert sind, immer weiter auf die Schliche kommt.
Wer ein ruhiges Spie für zwischendurch sucht, das obendrein auch noch hübsch und interessant ist, der sollte sich Dredge also nicht entgehen lassen.

«  ZurückIndexWeiter  »


Special vom: 12.04.2023
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
Weitere Seiten innerhalb dieses Specials können über das seitliche Menü links oben aufgerufen werden.
Zurück zur Hauptseite des Specials