Mit Disney Dreamlight Valley ist Disney und Gameloft ein echter Hit gelungen, der (zu meiner Verwunderung) große und kleine Disney-Fans bis heute fesselt. Nun heißt es aber, sich einmal vom Traumland loszureißen, denn mit Disney Speedstorm ist das nächste Disney-Spiel von Gameloft kürzlich sowohl auf PC als auch auf den Konsolen in den Early Access gestartet.
Anders als in Dreamlight Valley müssen Micky, Donald und Co. in Disney Speedstorm diesmal nicht vor irgendwelchen bösen Einflüssen gerettet werden. Stattdessen sind sie direkt mit am Start - und das wortwörtlich genommen. Denn bei Disney Speedstorm handelt es sich um einen Fun-Racer, manche würden wohl auch sagen, dass es sich um einen Mario Kart-Klon handelt. Diese Aussage ist sicherlich nicht ganz falsch, denn im Grunde ist alles mit dabei, was man vom beliebten Arcade-Racer rund um Mario kennt und lieben gelernt hat. Seien es verrückte Strecken in bekannten Szenarien, das Driften um Boost aufzubauen oder Power-Ups - alles was wir aus Mario Kart kennen, ist auch hier vorhanden. Ein paar Besonderheiten bietet Disney Speedstorm dann aber doch. Das wohl beste Beispiel für eine solche Besonderheit sind die Power-Ups. Diese kann man zwar auch auf den Strecken aufsammeln, jedoch stehen sie hier im Grunde nur für die Aktivierung von Fertigkeiten, von denen jeder Fahrer ganz spezielle hat. Micky Maus verfügt zum Beispiel über einen besonders starken Boost, während Jack Sparrow seine Kontrahenten für einen Moment stunnen kann. Man kann diese Fertigkeiten während der Rennen auch aufladen, sodass sie stärkere Effekte haben. Zudem kann man sie auch aufleveln, wodurch sie ebenfalls an Effizienz gewinnen. Dazu benötigt man allerdings Scherben, die man sich erst mühsam erspielen muss. Diese Scherben benötigt man im übrigen auch, um seine Fahrer aufzuleven (um damit wiederum seine Fahrerwerte zu verbessern), was dann dementsprechend ebenfalls seine Zeit dauert. Dabei sind die Scherben nur eine von mehreren Währungen, die es im Spiel zu sammeln gilt. Wer sich Lootkisten kaufen will, die es selbstverständlich auch gibt, benötigt zum Beispiel wiederum eine ganz andere Währung (Mehrspieler-Münzen, die es nur im Multiplayermodus zu gewinnen gibt. Zusätzlich dazu gibt es auch noch Season-Münzen, die es wiederum lediglich in speziellen Season-Events oder im Season-Pass gibt), die separat erspielt werden wollen. Im Prinzip ist man also immer dabei, irgendwelche Währungen zu erfarmen, um sich irgendetwas Neues wie etwa neue Rennanzüge oder neue Teile für die Vehikel leisten zu können. Wer den Weg dorthin etwas beschleunigen möchte, sollte sich unbedingt die täglichen und wöchentlichen sowie die sogenannten Goldpass-Herausforderungen anschauen. Wenn man diese erledigt, kann man nämlich mit etwas Glück ein paar Belohnungen gewinnen. Wem auch dies noch zu langwierig ist, kann auch Echtgeld einsetzen (schließlich soll das Spiel genau wie Disney Dreamlight Valley kostenlos verfügbar sein und sich dementsprechend irgendwie anders finanzieren). Offiziell heißt es zwar, dass man dadurch lediglich kosmetische Items erwerben kann, ob dies aber tatsächlich so bleibt, ist natürlich eine andere Sache.
Mit Micky und Jack Sparrow habe ich etwas weiter oben ja bereits zwei der im Spiel enthaltenen Charaktere verraten. Insgesamt gibt es aber aktuell 18 Stück, die wir nach und nach freischalten können. Neben den beiden genannten kann so zum Beispiel auch mit Donald, dem Biest, Mulan, Mowgli, Mike Wazowski, Herkules oder Figment (der lila Drache ist das Maskottchen des Imagination-Pavillions im Epcot-Centre) sowie einigen weiteren bekannten Figuren gefahren werden. Zusätzlich dazu gibt es auch noch Crew-Mitglieder freizuschalten, mit denen man zwar nicht selbst fahren, sie aber einem Fahrer zuweisen und somit dessen Fahrerwerte verbessern kann. Als Crew-Mitglieder dienen zum Beispiel Shanti und Shir-Khan, Zeus, Chip und Chap oder Pluto. Obwohl man also durchaus viele Charaktere aus verschiedenen Disney-Filmen und -Universen zu Gesicht bekommt, fehlen bisher sowohl unter den Fahrern*innen als auch Crew-Mitgliedern Figuren aus Star Wars oder dem Marvel-Universum. Doch wie wir bei Dreamlight Valley gelernt haben, versteht es Gameloft sehr gut, den Spieler*innen mit regelmäßigen Updates neue Inhalte zu bieten, weshalb ich denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir auch mit Charakteren aus den beiden Universen (und natürlich anderen Filmen) rechnen können. Gleiches gilt auch für die Strecken, bei denen wir ebenfalls sicherlich schon bald über Neuheiten informiert werden dürften. Langweilig wird einem bis dahin aber dennoch nicht, denn bereits jetzt ist das Angebot an Strecken recht groß. Insgesamt gibt es aktuell neun große Welten, die jeweils mehrere Strecken beinhalten. Manche, wie zum Beispiel das Schloss aus Die Schöne und das Biest oder die Pirateninsel aus Pirates of the Carribean bieten lediglich vier Strecken, andere wiederum, wie etwa die Große Mauer aus Mulan oder Mount Olympus aus Herkules hingegen sechs oder sogar acht Strecken, sodass es bereits jetzt insgesamt 55 unterschiedliche Kurse gibt.
Ebenfalls sehr ansehnlich ist das Angebot an Spielmodi. Neben privaten Rennen und einem lokalen freien Spiel, kann man zum Beispiel auch an regulierten Mehrspieler-Rennen, Ranglisten-Mehrspieler-Rennen und der Saison-Tour mit abwechselnden Rennveranstaltungen teilnehmen. Pflicht für jede*n Fahrer*in ist auf jeden Fall der Rennstrecke für Anfänger-Modus. In diesem an einen Story-Modus erinnernden Spielmodus durchfährt man sechs Kapitel mit jeweils mehreren Rennen und soll nicht nur dazu dienen, damit man die Grundlagen des Spiels sowie die Rennstrecken kennenlernt, sondern auch um neue Charaktere und die anderen Spielmodi freizuschalten. Da man bei all dem auch jederzeit Fahrhilfen wie etwa eine Lenkhilfe oder automatisches Beschleunigen einstellen kann, sollte für jeden Disney-Fan jeden Alters eigentlich genau die richtige Herausforderung zu finden sein.
Disney-Fans werden sich aber nicht nur über die vielen unterschiedlichen Spielmodi und Fahrhilfen freuen, auch die Grafik sollte sicherlich ihren Geschmack treffen. Schließlich ist das gesamte Spiel in einem wundervollen Comic-Look gehalten, der zu einem großen Teil auch perfekt zum Disney-Universum passt. Vor allem die klassischen Zeichentrick-Figuren wie etwa Micky oder Donald sehen hier wirklich sehr originalgetreu aus. Bei anderen Figuren, die eigentlich echte Menschen darstellen, wie zum Beispiel Jack Sparrow, sieht es hingegen etwas anders aus. Hier muss man sich an die Comic-Variante erst etwas gewöhnen. Hübsch ist das Ganze aber dennoch.
Fazit: Ob Disney Speedstorm genauso einschlagen wird, wie Dreamlight Valley ist fraglich. Nichtsdestotrotz dürften das Spiel vor allem PlayStation- und Xbox-Spieler im Auge behalten, schließlich gibt es hier kein Mario Kart, weshalb der Thron um den besten Arcade-Racer hier immer noch umkämpft ist. Dass Disney Speedstorm diesen Thron für sich beanspruchen wird, ist nicht auszuschließen, denn mit den zahlreichen Disney-Charakteren, abwechslungsreichen Strecken, zahlreichen Spielmodi und einem spaßigen Gameplay macht der Arcade-Racer bereits jetzt vieles richtig. Das einzige, was stört, ist der mögliche Einsatz von Echtgeld, mit dem sich das Grinden um die Ingame-Währung(en) ganz einfach umgehen lässt. Wenn hieran noch gefeilt wird, sehe ich gute Chancen, dass zumindest auf den Sony und Microsoft-Konsolen Disney Speedstorm demnächst vom Fun-Racer-Thron winkt.
Wer sich nun auch selbst bereits einen Eindruck über das Spiel machen möchte, kann sich eines der drei Gründer-Pakete kaufen. Das preiswerteste ist das Standard Pack (30 Euro), das 3 freigeschaltete Fahrer, 4.000 Tokens, 2 Golden Pass Credits, exklusive Kostüme sowie Kart-Anpassungen und mehr bietet. Das 50 Euro teure Deluxe Pack bietet hingegen 4 freigeschaltete Fahrer, 7.000 Tokens, 2 Golden Pass Credits, exklusive Kostüme sowie Kart-Anpassungen und mehr. Wer sich das Ultimate Pack (70 Euro) kauft, darf sich über 6 freigeschaltete Fahrer, 12.000 Tokens, 3 Golden Pass Credits, exklusive Kostüme sowie Kart-Anpassungen und mehr freuen.