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Kurz vorgestellt: Orten was the Case
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Mit Orten was the Case veröffentlichte das von Ayelen Win betrieben schwedische Ein-Frau-Indie-Studio Woodhill Interactive kürzlich ein in vielen Belangen außergewöhnliches Spiel, welches wir uns natürlich unbedingt einmal genauer anschauen mussten.

Das Orten was the Case kein stinknormales Videospiel ist, sieht man direkt auf den allerersten Blick. Das Artdesign ist nämlich alles andere als Standard. Vielmehr erinnert es eher die Optik eines Comic-Buches, denn an ein Videospiel. Dass das Spiel so außergewöhnlich aussieht, ist bei näherer Betrachtung aber eigentlich kaum verwunderlich. Denn wenn man mal schaut, wer hinter dem Spiel steht, stellt schnell fest, dass das kleine Studio Woodhill Interactive bzw. Ayelen Win aus den Woodhill Studios hervorging, welches wiederum ein schwedisches Künstlerkollektiv ist. Die gute Dame hat also einen künstlerischen Background, was man, wie gesagt, auch sofort bemerkt.

Die Optik ist aber nicht das einzige außergewöhnliche an dem Spiel. Auch die Story und vor allem deren Hauptprotagonist, sind nicht das, was man jeden Tag in einem Videospiel vorgesetzt bekommt.
In Orten was the Case schlüpfen wir nämlich in die Haut von Ziggy, der offensichtlich gerne ohne Hemd und ohne Schuhe, dafür aber stets mit Baseballcap, umherläuft. Eines Morgens wacht dieser ungewöhnliche Held in seinem ebenso ungewöhnlichen Zuhause auf, ohne zu wissen, was in der Nacht zuvor passiert ist. Den einzigen Hinweis, den er hat, ist eine seltsame Markierung auf seiner Hand. Doch was bedeutet sie? Das herauszufinden ist unsere erste Aufgabe, weshalb wir uns schleunigst auf die heruntergekommenen Straßen einer fiktiven schwedischen Stadt machen. Hier können wir in bester Point-and-Klick-Manier zahlreiche Gegenstände anschauen und mit anderen Personen (die genauso skurril wie Ziggy sind) interagieren.

Man könnte nun also meinen, dass es sich bei dem Spiel um ein klassischen 2,5D Point-and-Klick-Adventure handelt, mit der Ausnahme, dass man seinen Charakter hier direkt steuert. Doch wie sich zeigt, ist dem nicht so. Nach exakt zwölf Minuten gibt es nämlich eine riesige Explosion, nach der wir uns wieder am Anfang des Spiels vorfinden. Alles, was wir bis dahin gesammelt oder gemacht haben, ist weg bzw. zurückgesetzt. Das Einzige, was bleibt, sind die sogenannten Hinweise, die wir über das Pausemenü öffnen können. Hier werden alle Ereignisse, die wir in den 12 Minuten zuvor entdeckt haben, genauestens zusammengetragen. Das besondere dabei ist, dass jedes Ereignis immer wieder zur selben Zeit passiert. Müssen wir ein besonderes Ereignis verhindern oder auch auslösen, gilt es also bis zu der entsprechenden Uhrzeit an dem Ort zu sein.

Auf diese Weise finden wir nach und nach nicht nur immer mehr Ereignisse heraus, sondern auch immer mehr Aufgaben, die, natürlich ebenfalls in den uns zur Verfügung stehenden zwölf Minuten, gemeistert werden müssen. Manche dieser Aufgaben sind recht simpel. Andere, wie etwa so manches Rätsel, sind hingegen sehr knifflig. Um diese in den zwölf Minuten zu erledigen, darf man sich beinahe keinen Fehler erlauben. Falls man merkt, das man die angestrebte Aufgabe in der Zeit nicht lösen kann, ist das aber nicht so schlimm. Schließlich bietet einem das Spiel etliche Versuche an, weshalb man auch problemlos einen Versuch abbrechen und sein Glück am nächsten ... ähm ... gleichen Tag nochmals versuchen kann.
Haben wir die Aufgaben erledigt, bringt uns das nicht nur neue Erkenntnisse ein, die wir fortan für uns nutzen können, sondern auch in der Story weiter. Denn auch wenn es den Anschein macht, als ob jeder Tag gleich wäre, gibt es natürlich eine fortlaufende Geschichte, die sich mit der Zeit auch ändert. Die Geschichte ist dabei übrigens genauso skurril wie alles andere am Spiel. Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich auf jeden Fall versprechen, dass einen zahlreiche Wendungen und mysteriöse Einlagen erwarten, die man so sicherlich nicht erwartet hätte. Und über all dem steht natürlich die Frage, ob wir unsere Stadt vor der Explosion retten können.


Fazit:
Orten was the Case beweist einmal mehr, dass man für besondere Spiele keine riesige Man-Power benötigt. Was Ayelen Win hier nahezu im Alleingang erschaffen hat, ist nämlich ein absolutes Highlight, das in allen Belangen aus der Masse heraussticht. Am auffälligsten ist dabei natürlich der skurrile Grafikstil, der 1:1 aus einem Comic-Buch stammen könnte und einem, sobald man ihn einmal gesehen hat, für immer im Gedächtnis bleibt. Gleiches gilt auch für die Geschichte, die ebenso voller skurriler Momente steckt und einen immer wieder mit unvorhersehbaren Wendungen überrascht. Zu guter Letzt wäre da natürlich auch noch das Gameplay, welches mit den Zeitschleifen über ein Feature verfügt, das man bisher auch noch nicht allzu oft gesehen hat.
Wer auf außergewöhnliche, skurrile, ja eigentlich schon künstlerische Spiele steht, der sollte sich Orten was the Case also auf jeden Fall einmal anschauen. Ich bin mir ganz sicher, bereuen wird es niemand!

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Special vom: 13.12.2023
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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