Das Interesse an Indie-Spielen ist ungebrochen. Das zeigte besonders die diesjährige E3, bei der die Konsolenhersteller dieser Sorte von Games Platz in ihren PKs und Streams einräumten. Gleichzeitig gibt es ebenfalls andere Medien, die sich mit den Menschen hinter Titeln wie beispielsweise Minecraft oder Fez beschäftigen. Am bekanntesten dürfte Indie Game: The Movie sein, der 2012 herauskam.
Jetzt wurde auf Steam eine eigene Serie herausgebracht, die auch diese Entwickler im Fokus hat. Es hört auf den Namen Super Game Jam und wurde von Devolver Digital veröffentlicht, die zuvor unter anderem Titel wie Hotline Miami oder Serious Sam HD: The First Encounter herausbrachten. Für das amerikanische Unternehmen ist es Teil einer geplanten Expansion ins Filmgeschäft, um die unabhängigen Entwickler zu unterstützen.
Das Projekt ist auf sechs Teile ausgelegt. Seit Mai ist bereits der Erste erhältlich. Wie auch alle anderen nach ihm besteht dieser aus einer Episode und einem Spiel. Die beiden Entwickler Richard Boeser (Ibb and Obb) und Jan Willem Nijman (LUFTRAUSERS) trafen sich in Utrecht, um gemeinsam innerhalb von 48 Stunden ein Spiel zum Thema »Trennung« herzustellen. Das Ergebnis ist Navigator, das dem Bundle beiliegt.
Und, um es gleich vorab zu sagen, das Spiel wird einen definitiv nicht vom Hocker reißen. Es handelt sich um eine Art futuristischen Racer, in dem man seinen Beifahrer verlieren kann, wenn man angerempelt wird. Ebenso kann man ihn aber auch später wieder aufsammeln.
Das Gamedesign ist, vermutlich auf Grund des Zeitlimits, unter dem die Entwickler standen, extrem minimalistisch. Es wurde auf vieles verzichtet. Es gibt so unter anderem keinen Spielesound und leider auch keine Anleitung oder Tutorial. Das heißt, man hat unter anderem keinen Schimmer, was die Beifahrer bringen.
Den fehlenden Sound kann man immerhin mit einem Soundtrack nach Wahl kompensieren. Die Anleitung jedoch nicht. Und das raubt Navigator einen Großteil der Faszination.
Doch die Spiele sind nur schmückendes Beiwerk. Der eigentliche Grund, Geld für dieses Bundle auszugeben, liegt in den Episoden. Es ist faszinierend, bei der Entwicklung des Spiels zuzuschauen, wie die Programmierer Verschiedenes ausprobieren, um am Ende ein fertiges Game zu haben, innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits. Das macht auch den Anreiz von Super Game Jam aus: Die Möglichkeit, mitzukriegen, wie ein Spiel entsteht.
Vor allem die Dynamik zwischen den beiden Entwicklern sticht dabei hervor. Obwohl die Zwei noch nie zuvor zusammenarbeiteten, klappt die Kooperation problemlos. Man merkt ihnen den Spaß an diesem Projekt an.
Der zweite Teil soll im Juni herauskommen. Doch zum Zeitpunkt dieses Artikels war noch nicht klar, wann genau. Aber schon allein wegen den weiteren Episoden wird sich das Warten vermutlich lohnen.