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Kurz vorgestellt: Megaquarium
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Dank Aufbau-Strategiespielen durften wir schon vieles errichten und anschließend managen, seien es Städte, Freizeitparks, Krankenhäuser, Zoos, Flughäfen, Gefängnisse, ja sogar eine Ameisenkolonie durften wir einmal aufbauen. Aber ein riesiges Aquarium mit mehreren großen Becken? Das war meines Wissens bisher noch nicht dabei. Zumindest bis vor gut einem Jahr, denn damals brachte der kleine britische Indie-Entwickler Twiced Circled, der exakt aus einem Mann namens Tim Wicksteed besteht, Megaquarium auf Steam heraus, wo wir eben genau solch ein Aquarium aufbauen durften. Nun ist das Spiel auch auf den Xbox One, PlayStation 4 und Switch erschienen, was für uns Grund war, es uns auch endlich einmal genauer anzuschauen.

Der Einstieg in Megaquarium gestaltet sich denkbar einfach. Denn als allererstes schmeißt uns das Spiel im Zuge des Kampagnen-Modus in ein ausführliches Tutorial, in dem wir wirklich alles Wissenswerte erfahren und austesten dürfen. So erfahren wir hier nicht nur wie wir Becken errichten, sondern vor allem, wie die Fischpflege funktioniert. Jede der 97 Fischarten hat nämlich ganz eigene Bedürfnisse was die Wasserqualität, die Temperatur, die Bepflanzung, das Futter und das Sozialleben anbelangt. Diese Wünsche gilt es natürlich zu erfüllen, also bauen wir Filter und Heizungen, dekorieren das Becken mit Pflanzen, Steinen oder Höhlen, schauen, mit wie vielen Artgenossen sich die Fische wohlfühlen, und stellen Mitarbeiter an, die die Fische mit dem richtigen Pellets füttern und die Gerätschaften reparieren. Später gilt es zudem auch noch die Bedürfnisse unserer Besucher zu erfüllen. Irgendwann wollen diese nämlich bestimmte Fischarten sehen, sich auf Bänken ausruhen, Souvenirs erstehen oder menschlichen Bedürfnissen nachgehen. Infolgedessen müssen wir mehr Becken bauen, Bänke hinstellen, Souvenirläden errichten und Toiletten bauen. All dies geht dank der guten Controller-Steuerung ganz gut von der Hand. Nur beim Auswählen der Fische hätte ich mir irgendeine Sortierfunktion gewünscht. Denn ohne muss man jedes Mal durch sämtliche Arten scrollen, bis man endlich den Fisch findet, den man gesucht hat.

Erfüllen wir unseren Gästen ihre Wünsche, bringt uns das nicht nur Geld ein, sondern auch sogenannte Ökologiepunkte. Mit denen können wir dann wiederum neue Fischarten, Geräte oder andere Dinge erforschen, womit wir unser Aquarium dann nach und nach ausstatten. In der Kampagne, die uns nach dem Tutorial noch in viele andere Locations führt, in denen wir Aquarien errichten sollen, gibt es zudem stets vorgegebene Aufgaben, die es zu erfüllen gilt. Auch diese bringen uns nicht nur Geld, sondern lassen uns in der Kampagne überhaupt erst vorankommen. Glücklicherweise sind die Aufgaben aber stets fair und bauen aufeinander auf, sodass man eigentlich keinerlei Probleme haben sollte, in der Kampagne voranzukommen.
Wer eine größere Herausforderung sucht, findet diese im Sandbox-Modus. Hier darf man nämlich in verschiedenen Schwierigkeitsgraden das ganz eigene Traum-Aquarium erbauen. In den beiden höchsten Schwierigkeitsgraden kommt man dabei dann auch immer mal wieder in Situationen, in denen man nicht so geschmeidig vorankommt. Wirklich schwer wird das Spiel aber dennoch nie.

Das Gameplay hat mir insgesamt wirklich gut gefallen, wenngleich es hier und da sicherlich einige Punkte gibt, die man hätte besser machen können. So gibt es zum Beispiel kaum Auswahl bei der Dekoration, wodurch die Becken und Aquarien alle gleich aussehen. Auch das Verhalten der Fische hätte man sicherlich etwas realistischer darstellen können. Denn egal ob Einzelgänger oder Schwarmfisch, alle Fische schwimmen eher alleine herum und nicht etwa im großen Pulk. Ebenso hätte ich mir persönlich mehr Rückmeldung seitens der Besucher gewünscht. Natürlich mögen sie es nicht, wenn überall Müll herumliegt oder später die ganzen benötigten Maschinen zu sehen, allerdings sieht man es ihnen eben nicht an, sondern erkennt dies nur durch eine fallende Bewertung.

Ein Punkt, der vielen ebenfalls negativ aufstoßen dürfte, ist sicherlich die Optik. Zwar sieht der Comiclook wirklich knuffig aus, könnte so aber eben auch auf einem Smartphone oder Tablet laufen. Ein paar Details mehr wären deshalb durchaus nett gewesen. So bleibt der Schauwert aber leider auf einem eher geringen Niveau, was sehr schade ist, denn was gibt es Beruhigenderes als Fische im Aquarium zu beobachten? Dies ist hier aber leider so gut wie gar nicht möglich.


Fazit:
Megaquarium
ist ein leicht zu erlernendes Aufbau-Strategiespiel, in dem wir ohne große Mühe Aquarien errichten. Das macht bis zu einem bestimmten Punkt auch sehr viel Spaß. Doch spätestens, wenn man alles freigeschaltet hat, schwindet die Motivation, da die Aquarien durch die geringe Anzahl an Dekomöglichkeiten stets gleich aussehen. Auch der Schauwert hält sich trotz 97 unterschiedlichen Fischarten, die sich aber eben nicht realistisch verhalten, auf einem übersichtlichen Niveau.
Für das ein oder andere Stündchen zwischendurch ist Megaquarium dennoch bestens geeignet – und sei es nur, um nach einem stressigen Tag wieder runterzukommen.
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Special vom: 23.10.2019
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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