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Kurz vorgestellt: Beyond Blue
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Rund 71% der Erdoberfläche sind Wasser und das meiste davon fällt auf Ozeane, womit diese der größte Lebensraum unserer Erde sind. Gleichzeitig sind sie aber auch der Lebensraum, der am meisten unter dem Menschen leidet. Tausende Schiffe, unzählige Liter ungeklärte Abwässer, Millionen Tonnen Müll und was weiß ich noch alles verunreinigen Tag für Tag das Biotop. Darunter leiden zwar auch wir und alle anderen Landbewohner, aber als allererstes natürlich die Meeresbewohner, die all das direkt erleben müssen. Viele von ihnen schaffen dies nicht und sind deswegen vom Aussterben bedroht.
Eine Gattung, die es dabei besonders hart erwischt hat, sind die Wale, die nicht nur mit den Umwelteinflüssen leben müssen, sondern auch Jahrzehnte lang gejagt wurden (und teilweise noch immer gejagt werden). Bisher wurde dieses Thema zumeist nur in Dokumentationen und Reportagen besprochen, mit Beyond Blue erschien nun aber auch ein Spiel auf PC, PS4 und Xbox One, das auf genau diese Problematik hinweist.

Wer mit Beyond Blue ein weiteres spaßiges Spiel im Stile von Maneater erwartet hat, muss also enttäuscht werden. Denn bei dem Spiel von E-Line Media, die bisher vor allem durch Never Alone bekannt geworden sind, handelt es sich um ein waschechtes Educational Game – sprich, das Spiel soll einem Wissen vermitteln.
Genau dies schafft Beyond Blue auch hervorragend. Als Meeresforscherin Mirai gehen wir auf Entdeckungstour durch das große, dunkle Blau, entdecken dabei zahlreiche Tiere wie den Sichelflossen-Rochen, Pfauen-Kaiserfische, Weißflecken-Kugelfisch, Dreifarben-Papageifisch, Pfauen-Kaiserfisch, Tümmler, Walhaie, Weißspitzen-Riffhaie, Pottwale und Buckelwale, die wir für unsere Datenbank scannen und erfüllen kleinere Nebenquests. Hat man einen Tauchgang beendet, kann man im U-Boot Kontakt zu anderen Forschern oder der Schwester aufnehmen und dort zwischen unterschiedlichen Dialogoptionen auswählen. Auswirkungen auf das Spielgeschehen haben diese aber nicht. Im Grunde war es das damit auch schon, bis auf ein seltsames Geräusch, das die Tiere stört und dessen Herkunft wir herausfinden müssen.

Die Gameplay-Mechanik hält sich also in Grenzen, doch in diesem Fall ist dies nicht schlimm. Denn hier ist es tatsächlich so, dass man sehr viel lieber die wunderschöne Ozeanwelt mit all ihren Bewohnern beobachtet, als von einer Mission zur anderen zu hetzen. Wieder im U-Boot kann man dann noch in der Wissensdatenbank herumstöbern und kurze, teilweise bisher unveröffentlichte Szenen aus der oft prämierten BBC Serie Unser Blauer Planet II anschauen. Obwohl einem so schon einiges an Wissen vermittelt wird, hätte ich mir noch mehr zum Ozean selbst und zu den Tieren im Speziellen gewünscht. Ebenso bedauerlich ist auch, dass manche Themen gar nicht angesprochen werden. Ich denke da zum Beispiel an die Vermüllung der Ozeane, die hier gar keine Rolle spielt. Ganz im Gegenteil. Im kühlen Nass herrscht eine wundervolle Friedsamkeit, in der das Leben schier blüht. Man kann quasi kaum einen Meter zurücklegen, ohne dabei auf einen neuen Meeresbewohner oder gleich einen ganzen Schwarm davon zu treffen. Natürlich ist das schön anzusehen, doch realistisch ist es eben kaum. Klar gibt es noch solche unberührten Plätze, doch in der Regel merkt man den Einfluss der Menschen eben doch. Genau dies hätte ich mir, auch als Warnung davor, wie wir mit den Meeren umgehen, gewünscht.

Apropos heile Unterwasserwelt. Die ist nicht nur wunderschön designt und blüht nur so vor Leben, sie läuft auch butterweich ab. Ruckler oder ähnliches gibt es, wenn überhaupt, nur ganz selten. Auch der Sound ist sehr gut geworden und vermittelt mit seinem ruhigen Soundtrack genau das richtige Feeling. Nur ab und an bekommt man einige Walgesänge zu hören, die wirklich faszinierend sind und einem wieder vor Augen führen, welch fantastische und intelligente Tiere Wale doch sind.


Fazit:
Beyond Blue
möchte kein Actionfeuerwerk wie Maneater abfeuern, sondern einem die Meere und deren Bewohner näher bringen. Das schafft das Spiel von E-Line Media auf ganz fantastische Art und Weise. Die Mischung aus Entdecken und minimalen Gameplay ist in diesem Fall genau richtig und sorgt dafür, dass man sich tatsächlich mehr Gedanken über die Meere macht.
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Denn für meinen Geschmack wurde es versäumt, auf eines der größten Probleme der Meere hinzuweisen, deren Vermüllung durch den Menschen. Millionen Tonnen von Müll treiben durch unsere Ozeane und gefährden dadurch die Tierwelt. Im Spiel ist davon aber leider weder etwas zu sehen noch zu lesen. Würde man auch hier durch Müllinseln tauchen, an abgestorbenen Korallen vorbeischwimmen oder über durch Fangnetze zerstörte Meeresböden hinwegschwimmen, würde die Botschaft sicherlich noch eindringlicher übermittelt werden. Dennoch finde ich Beyond Blue ein gelungenes Spiel, das uns zumindest zeigt, wie der Ozean aussehen könnte, wenn wir etwas besser auf ihn Acht geben würden.
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Special vom: 16.06.2020
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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